NEOS gegen Ausbau der Arlbergbahnstrecke

In Sachen schnellere Zugverbindung von Wien nach Vorarlberg bringen die NEOS eine neue Variante ins Spiel. Anstatt Millionen in die Arlbergstrecke zu stecken, sollte man sich die schnelle, deutsche Verbindung über München zu Nutzen machen, sagte der Vorarlberger NR-Abgeordnete Gerald Loacker.

Wer von Vorarlberg mit dem Zug nach Wien fährt, muss über die verhältnismäßig langsame Arlberg-Strecke fahren. Aus Sicht der NEOS ginge es eine Stunde schneller, wenn die Züge über Deutschland geführt würden. Die Deutsche Bahn baut nämlich die Strecke zwischen Lindau und München aus, sodass dort künftig mit 160 Stunden-Kilometern gefahren werden kann.

Es sei nicht zu vertreten, dass hunderte Millionen in den Ausbau der Arlberg-Strecke gesteckt werden, wenn es die Möglichkeit gäbe, über Deutschland zu fahren, sagt Loacker. Weil das Infrastruktur-Ministerium kein Interesse an diesem Vorschlag habe, fordert er nun von der Vorarlberger Landesregierung, sich in Wien für die neue Streckenführung einzusetzen.

„Verkehrspolitische Sackgasse“

Als „verkehrspolitische Sackgasse“ bezeichnet ÖVP-Verkehrssprecher Daniel Steinhofer den Vorschlag von Loacker, auf den Ausbau der Arlbergbahn zu verzichten: „Wenn wir die Fernzüge in Zukunft über München fahren lassen würden, hätten wir keine schnelle Verbindung mehr nach Tirol sowie über den Brenner Richtung Süden. Darüber hinaus wären die Tourismusdestinationen des Arlbergs vom öffentlichen Verkehr de facto abgeschnitten.

Steinhofer sieht die Fernzüge der ÖBB auch als ein wichtiger Teil des Nahverkehrsangebots im Land. „Wer zu den Stoßzeiten regelmäßig mit dem Zug fährt, schätzt diese schnelle Verbindung zwischen Bregenz und St. Anton, weil sie mittlerweile das schnellste Verkehrsangebot zwischen Vorarlbergs Städten und dem Arlberg darstellt“, sagt Steinhofer. Darüber hinaus sei eine leistungsfähige Arlbergstrecke das Tor nach Innsbruck. Dies alles in Frage zu stellen, könne nicht im Sinne einer nachhaltigen Mobilität sein, so Steinhofer in einer Aussendung.

Grüne fordern seit Jahren Ausbau der Arlbergstrecke

Die Grünen in Vorarlberg fordern seit Jahren den Ausbau der Arlbergstrecke. Ab Innsbruck und vor allem ab dem Tiroler Oberland fahren die Züge eingleisig, auf einer Strecke in der seit der Zeit von Kaiser Franz Josef nicht mehr wesentlich investiert worden sei, kritisiert Johannes Rauch. Der Railjet, momentan der schnellste Zug zwischen Bregenz und Wien, fahre dort über weite Strecken nur mit 70 km/h. Das sei eine Ruckelbahn und gleiche eher einer Museumsbahn, bemängelt Rauch schon vor Jahren.

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