Über 8.000 leerstehende Wohnungen im Land

In Vorarlberg stehen laut einer neuen Studie Tausende Wohnungen leer. Über 2.000 davon wären kurzfristig aktivierbar, so die Studienautoren. Bei geänderten Rahmenbedingungen wären es bis zu 6.000.

Durchgeführt wurde die Studie, die das Land in Auftrag gegeben hat, vom Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen. Dieses verglich Daten - etwa den Stromverbrauch - jener 29.300 Wohnungen im Land, die derzeit weder als Haupt- noch als Nebenwohnsitz gemeldet sind. Ein beträchtlicher Teil davon stehe leer, sagte Studienautor Wolfgang Amann. Man habe etwa 8.500 unbenutzte Wohnungen in Vorarlberg identifiziert.

Maßnahmen gegen Wohnungsleerstand

Eine Studie im Auftrag des Landes hat erstmals konkrete Zahlen über leerstehende Wohnungen in Vorarlberg erhoben.

Viele der leerstehenden Wohnungen seien aber in Regionen, wo der Wohnungsbedarf nicht gegeben sei. Ein altes Wohnhaus in Raggal sei etwa nutzlos, wenn es darum gehe, den Wohnbedarf im Rheintal zu decken, so Amann. Kurzfristig aktivierbar seien etwa 2.000 Wohnungen. Weitere 2.000 bis 4.000 Wohnungen könnten Amann zufolge ebenfalls aktiviert werden, wenn größere Renovierungen unternommen oder sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern würden.

Vermieter scheuen Risiken

Einer der Gründe, warum es so viele leerstehende Wohnungen gibt, ist laut der Studie, dass Vermieter Ärger mit Mietern scheuen oder befürchten, die Mieter nicht aus der Wohnungen zu bekommen, wenn sie sie benötigten. Weiters sei das Mietrecht zu kompliziert. 85 Prozent von 472 Befragten hätten angegeben, ihre Wohnungen unter geänderten Voraussetzungen und unter Abnahme der Risiken vermieten zu wollen.

Wallner: Gesetzesänderung notwendig

Was eine Vereinfachung des Mietrechts betrifft, ist laut Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) der Bund gefordert: Das derzeitige Mietrecht sei viel zu kompliziert. „Es kennt sich keiner mehr aus ohne eine Gruppe von Anwälten.“ Es sei dringend notwendig, das Gesetz zu entschlacken und verständlich zu machen. Eine alte Forderung sei etwa die Verländerung des Gesetzes.

Aber auch das Land müsse seine Hausaufgaben machen, sagte Wallner - unter anderem bei der Initiative „Sicheres Vermieten“. Über dieses Projekt konnten bisher 16 Wohnungen vermietet werden, eine weitere kommt ab Mai dazu. Man sei auf dem richtigen Weg, müsse das Angebot aber verbessern, so der Landeshauptmann. So soll „Sicheres Vermieten“ unter anderem auf Eigenheime ausgeweitet werden, und die Höchstmieten sollen dem lokalen Marktniveau angepasst werden.