Strengere Regelung für Impfpflicht gefordert

In Österreich wird derzeit wieder einmal über eine Impfpflicht für Personen nachgedacht, die in Gesundheitsberufen arbeiten. Auch der Impfreferent der Ärztekammer Vorarlberg fordert eine Impfpflicht - und zwar über die bestehende Regelung hinaus.

Die Verbreitung von Viren und Bakterien könnte durch eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal eingedämmt werden, argumentieren die Befürworter.

Neues Krankenhauspersonal muss geimpft sein

Einer Impfpflicht unterliege in Vorarlberg Gesundheitspersonal, das neu in den Landeskrankenhäusern eingestellt werde, sagt Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP). Das beziehe sich auf Masern, Mumps, Röteln und auf die Windpocken.

Keinen Zwang zur Impfung ausüben will Bernhard auf Personal, das schon länger in den Spitälern arbeitet. Und auch für niedergelassene Ärzte soll es keine Impfpflicht geben. „Auch da ist es natürlich sinnvoll, dass man Infektionsketten unterbrechen kann und dass keine Übertragung vom Arzt auf Patienten erfolgen soll. Aber da ist ja wohl der medizinische Beruf gerade der Geeignetste, sich selbst zu schützen“, sagt Bernhard.

Ärztekammer: „Auch Kindergärten betroffen“

Zwang also nur als letztes Mittel: so sieht es Landesrat Bernhard. Bernhard Jochum, der Impfreferent der Vorarlberger Ärztekammer, steht einer Impfpflicht aufgeschlossener gegenüber. „Es gibt spezielle Abteilungen und Bereiche, wo - meiner Einschätzung nach - eine Impfpflicht unumgänglich ist. Man kann zum Beispiel auf Ambulanzen für Kinder- und Jugendheilkunde oder auf Hautambulanzen kein ungeimpftes Personal brauchen“, so Jochum. Dort könne immer wieder einmal ein Fall von Masern auftauchen.

Jochum will - in diesen Bereichen - also eine Impfpflicht, auch für Personal, das schon länger im Spital arbeitet. Und er denkt noch an andere Personengruppen. So sei etwa das Kindergartenpersonal sehr betroffen. Kleinkinderbetreuungsstätten seien oft Infektionsherde. Auch hier könnte sich Jochum eine Impfpflicht vorstellen.