ÖVP stellt sich hinter Stausee-Projekt
Für ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück ist die Kritik von Umweltlandesrat Rauch nicht nachvollziehbar. „Das Projekt dient zur Sicherung des bestehenden Angebots im Montafon für die Zukunft. Es ist, wie im Regierungsprogramm vereinbart und in der Vorarlberger Tourismusstrategie festgehalten, definitiv keine Erweiterung eines Skigebiets und dient ausschließlich der Qualitätssicherung des touristischen Angebots im Tal", so Frühstück in einer Aussendung.
Auch Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP) hielt im Pressefoyer am Dienstag fest, dass es sich beim Projekt um keine Skigebiets-Erweiterung handle. Der letzte Winter hätte aber allen vor Augen geführt, was es heißt, wenn der Schnee nicht rechtzeitig da ist. Die Beschneiung sei für die Tourismus-Destinationen sehr wichtig, so Rüdisser.
FPÖ hält Kritik für überzogen
Auch für die FPÖ hält die Kritik von Landesrat Rauch am Objekt Speichersee zum Schwarzköpfle im Skigebiet Silvretta Montafon für überzogen. Klar sei, dass zeitgemäße touristische Einrichtungen zur Beschneiung erforderlich seien. „Gerade im Montafon sind große künstliche Gewässer angelegt und tragen diese, wie etwa die Staubecken der Elektrizitätsversorgungsunternehmen, wesentlich zum Wohlstand des Landes und seiner Bürger bei, so Tourismussprecher, Hubert Kinz (FPÖ).
„Kein grundsätzlicher Knackpunkt“
Thomas Blank, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft im Amt der Vorarlberger Landesregierung, sah im Projekt keinen „grundsätzlichen Knackpunkt“. In der Expertise seiner Abteilung seien aber „sehr viele Auflagen technischer und ökologischer Art“ vorgesehen. Das Beschneiungsprojekt der Silvretta Montafon GmbH soll eine Fläche von 8,5 Hektar umfassen, geplant ist ein Stausee mit einem Fassungsvermögen von 307.200 Kubikmeter. Entscheidende Behörde ist die Bezirkshauptmannschaft Bludenz.
Alpenschutzverein teilt die Kritik von Rauch
In der Diskussion um den Beschneiungsteich im Skigebiet Silvretta-Montafon meldet sich jetzt auch der Alpenschutzverein zu Wort. Man teile die Kritik von Umweltlandesrat Johannes Rauch und werde alle demokratischen Möglichkeiten ausschöpfen, um diese sinnlose Zerstörung zu verhindern, so Obmann Franz Ströhle. Viele Detailfragen - etwa die Auswirkung auf Wildtiere - seien noch ungeklärt, außerdem bezweifelt Ströhle, dass sich die Bevölkerung der Ausmaße des Teichs tatsächlich bewusst ist.
Links:
- Nicht zu groß: Marko verteidigt Speichersee-Pläne (vorarlberg.ORF.at; 29.1.2018)
- Beschneiungsprojekt für Rauch ein „Naturfrevel“ (vorarlberg.ORF.at; 29.1.2018)