Messepark: Eigentümer wettern gegen Politik

Die Messepark-Eigentümer drängen auf eine umfassende Erweiterung. Die Konkurrenz aus dem benachbarten Ausland nehme zu. Zudem wurde am Freitag bei einer Pressekonferenz die Wirtschaftspolitk des Landes heftig kritisiert.

Debatte um Erweiterung des Messeparks

Die Messepark-Betreiber präsentieren eine Studie, aus der hervorgeht, dass die Bevölkerung für eine große Erweiterung ist.

Die Messepark Eigentümer machen mit einer neuen Studie Druck auf die Landesregierung, endlich der geforderten Messepark Erweiterung zuzustimmen. Eine repräsentative Umfrage unter knapp 400 Personen im Rheintal hat ergeben, dass zwei Drittel für einen wesentlich größeren Messepark sind, so wie es die Eigentümer seit Jahren fordern. Das Land will nur 1.500 Quadratmeter mehr genehmigen.

Süddeutscher Raum wird immer mehr zur Konkurrenz

Messepark-Eigentümervertreter Guntram Drexel sagt, der Messepark brauche mindestens 4.000 zusätzliche Quadratmeter Verkaufsfläche, damit das größte Einkaufszentrum Vorarlbergs weiterhin für Geschäfte und Konsumenten attraktiv bleibt. Drexel warnt, die Konkurrenz im benachbarten Ausland, wie etwa im süddeutschen Raum, werde immer größer. Der Lindaupark werde vergrößert, in Memmingen wird bald ein neues Einkaufszentrum gebaut, in Singen kommt zudem ein neues Einkaufszentrum und auch die Stadt Kempten stehe in Konkurrenz mit dem Messepark, meint Drexel.

Drexel: Politik kann Kaufverhalten nicht vorschreiben

Dass der Messepark nicht in der gewünschten Form vergrößern darf, sei nicht nachvollziehbar. Vor allem mit dem Argument, dass dadurch die Ortszentren gefährdet werden. Der Konsument kaufe sowieso dort wo er will, sagt Drexel, die Politik könne Einkaufverhalten nicht vorschreiben. Zudem werde die Konkurrenz durch Online-Shopping-Anbieter immer größer.

Seit Jahren wird über eine Erweiterung des Messeparks diskutiert. Das Problem, die Zuständigen sind sich über die Größe nicht einig. Das größte Einkaufszentrum Vorarlbergs soll noch mehr Verkaufsfläche bekommen, darüber ist man sich einig, gestritten wird aber weiterhin über die konkrete Größe. Die Messepark Eigentümer fordern 4.700 zusätzliche Quadratmeter, der Stadt Dornbirn würden 2.500 Quadratmeter mehr reichen und das Land will nur einem Ausbau von 1.500 Quadratmetern zustimmen - mehr dazu in: Messepark: Land für 1.500 Quadratmeter-Grenze.

Größte Zustimmung bei jungen Menschen

Bei der Umfrage, die von den Eigentümern des Messeparks in Auftrag gegeben wurde, kam nun heraus, dass zwei Drittel der Befragten für die Erweiterung des Messeparks sind, und zwar für den von den Eigentümern geforderten Ausbau. Insgesamt wurden 385 Personen von Bregenz bis Feldkirch telefonisch vom Institut für Management & Marketing befragt,sagt Studien-Autor Wolfram Auer. Die Frage war, ob sie für die Erweiterung sind, wenn keine zusätzlichen Flächen verbraucht und mehr Arbeitsplätze geschaffen werden - 68 Prozent haben mit „ja“ geantwortet. Am größten sei die Zustimmung bei jungen Menschen. Bei der Gruppe der 16- bis 19-Jährigen betrage sie fast 100 Prozent, bei den 20- bis 29-Jährigen 80 Prozent.

Messpark Umbau Dornbirn

Messepark

Studie: Angebot im Zentrum wird auch geschätzt

Auer zufolge ging es bei der Umfrage nicht nur um den Messepark selbst, sondern auch um die Attraktivität von Dornbirn als Einkaufsstadt. Und dabei habe sich gezeigt, dass die Konsumenten das Angebot im Zentrum ebenfalls zu schätzen wissen. So habe laut Umfrage die Fußgängerzone den höchsten Attraktivitätsfaktor, gefolgt vom Messepark und der Gastronomie und den Einkaufmöglichkeiten in der Innenstadt. Laut Auer würden die Vorarlberger nicht unterscheiden, ob Messepark oder Innenstadt.

Einkaufsverhalten geht in Richtung Online-Shopping

Ein weiteres Ergebnis der Befragung: Das Einkaufsverhalten der Menschen im Rheintal verändert sich. So gaben drei Viertel aller Befragten an, dass sie Online-Shopping nutzen. Und bereits jeder Vierte kauft im benachbarten Ausland ein, was laut Studienautor Wolfram Auer eine wachsende Kaufkraftabwanderung aus Vorarlberg bedeutet. Um dem entgegenzuwirken, müsse Dornbirn als Einkaufsstadt den Erlebnisfaktor steigern und die Innenstadt verjüngen.

Kritik von NEOS

NEOS-Nationalratsabgeordneter Gerald Loacker der Landesregierung und der Dornbirner Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) vor, an den Wünschen der Bevölkerung vorbeizuarbeiten. In Lustenau lasse man den schwedischen Möbelriesen IKEA auf der grünen Wiese bauen, in Dornbirn werde einer Vorarlberger Unternehmerfamilie die Messepark-Erweiterung untersagt, obwohl kein einziger Quadratmeter Grünland verbaut werde.

Link:

Wohlgenannt für Umdenken im Fachhandel (08.12.2017, vorarlberg.orf.at)