Familie im Clinch mit Fahrschule

Eine Bregenzerwälder Familie ist im Clinch mit der Fahrschule Frener in Egg. Grund ist ein Streit um abgesagte Fahrstunden, der sich seit Monaten hinzieht. Auslöser des Konflikts war eine angeblich zu spät abgesagte Fahrstunde.

Im Mai 2015 hat der Sohn von Susanne Steurer aus Hittisau seine Führerscheinausbildung begonnen. Die Theorieausbildung schloss er ab und absolvierte fünf Fahrstunden. An einem Montagabend verletzte sich der junge Mann jedoch an der Hand, bekam einen Gips und musste eine Fahrstunde absagen - was er laut Angaben seiner Mutter Susanne Steurer am Dienstagmorgen um 9.00 Uhr telefonisch erledigte, als das Sekretariat öffnete.

Absagefrist um eineinhalb Stunden verpasst

Seine Fahrstunde wäre am Mittwochmorgen um 7.30 Uhr gewesen, somit verpasste der Fahrschüler die 24-Stunden-Frist für eine Absage um eineinhalb Stunden. Die Sekretärin habe ihm gleich erklärt, dass er die Frist versäumt habe und die Stunde zahlen müsse - unabhängig davon, dass es sich beim Absagegrund um eine Verletzung handle, so Susanne Steurer. Eine neuen Termin bekomme er erst dann, wenn er diese versäumte Fahrstunde gezahlt habe.

Streit um Fahrstunden

Die Arbeiterkammer ist auf die Bregenzerwälder Fahrschule Frener nicht gut zu sprechen. Grund ist ein Streit um abgesagte Fahrstunden.

Mutter: Zwölf Stunden gezahlt, nur fünf absolviert

Seither weigert sich die Fahrschule, dem jungen Mann aus Hittisau weitere Fahrstunden zu geben. Zum großen Ärger der Mutter, denn ihr Sohn habe bereits ein Kontingent an zwölf Fahrstunden im Vorfeld bezahlt - aber eben erst fünf Einheiten in Anspruch genommen. Susanne Steurer informierte daraufhin die Arbeiterkammer.

AK-Konsumentenschützer Paul Rusching ärgert sich, dass die Fahrschule bis heute keinen Versuch unternommen habe, die Angelegenheit zu klären. Vor allem sei zu kritisieren, dass der junge Mann die Fahrstunden nicht bekomme, obwohl er sie bereits bezahlt habe. „Abgesagte Fahrstunden wegen eines Handbruchs zu bezahlen, obwohl ohnehin ein Guthaben besteht - und dann noch weitere Fahrstunden zu verweigern, das können wir beim besten Willen nicht verstehen“, so Rusching.

Fahrschule: Schüler sagte 28 von 36 Terminen ab

Die Geschäftsführerin der Fahrschule Frener weist in einer schriftlichen Stellungnahme an den ORF die Anschuldigungen der Arbeiterkammer als unrichtig zurück. Richtig sei vielmehr, dass „wir mit besagtem Schüler immer wieder Fahrstunden vereinbart haben, insgesamt 36. Von diesen hat er selbst 28 Fahrstunden wieder abgesagt. Lediglich zwei Fahrstunden davon wurden in Rechnung gestellt.“

Die Mutter bestätigt, ihr Sohn sei auf Montage in der Schweiz und es sei daher immer wieder zu Absagen gekommen - allerdings immer fristgerecht. Sie hofft, dass die Arbeiterkammer das Problem lösen wird. Alternativen gibt es für den Sohn nur im Rheintal. Die Fahrschule Frener ist die einzige Fahrschule im Bregenzerwald.