Warum die Vorarlberger Weihnachten lieben

Wohl kaum ein anderes Fest berührt so, wie Weihnachten. Von strahlenden Kinderaugen über den Duft von Keksen bis hin zu den stressigen Begleiterscheinungen wie Geschenkestress oder herausfordernde Familienbesuche.

Weihnachten lässt wohl niemanden kalt. Da sind die Kindheitserinnerungen vom Warten auf das Christkind, den Kerzen am Tannenbaum, die Krippe und natürlich die Geschenke. Weihnachten ist trotz der Kommerzialisierung immer noch ein wichtiges Ritual - in psychischer Hinsicht, sagt Michael Thaler, Leiter der ifs-Familienberatungsstelle in Dornbirn.

Vor allem positive Erlebnisse werden mit der Weihnachtszeit verknüpft. So hat Weihnachten im Vergleich zu allen anderen Festen eine vergleichsweise lange Vorlaufzeit: Adventzeit, Christkindlmärkte, Weihnachtslieder oder das Weihnachtsgeld vom Arbeitgeber. An Weihnachten will man einfach Zeit für die Lieben haben.

Druck auf Weihnachten ist hoch

Umso schwieriger ist es für uns, wenn wir gerade an Weihnachten nicht wie gewohnt feiern können, weil zum Beispiel ein Schicksalsschlag die Familie getroffen hat, oder ein geliebter Mensch gestorben ist. Dann steige der Druck, so Thaler, das Fest trotzdem durchzuführen. Auch wenn es nicht dem Ideal entspreche, das wir überall vorgelebt bekommen.

Weihnachten ist Hochsaison für Kirche

Für die Kirche in Vorarlberg ist Weihnachten immer ein besonderer Grund zur Freude, unter dem Jahr dünnen steigende Kirchenaustritte die Schar der Gläubigen aus, aber am 24. sind die Kirchen trotzdem voll. Generalvikar Rudolf Bischof sagt, egal wie viele Menschen zur Kirche stehen, die Weihnachtsbotschaft berühre sie trotzdem in einer ganz besonderen Tiefe.

Weihnachten sei wie eine Art Neugeburt, so Bischof, er würde sich wünschen, dass sich jeder ein kleines bisschen Besinnlichkeit und Hoffnung für alle anderen Tage im Jahr erhalten könnte.