Kassen-Zusammenlegung: Skepsis in Vorarlberg

Die Vorarlberger Landesregierung steht Plänen skeptisch gegenüber, die neun Gebietskrankenkassen zusammenzulegen. Sie pocht darauf, dass die Landesorganisationen bestehen bleiben und nur einzelne Bereiche zentral verwaltet werden.

Egal was bei der geplanten Reform herauskomme, Vorarlberg verliere sicherlich nicht seine Gebietskrankenkasse, beruhigt Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP). „Also das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen und ich werde alles daran setzen, dass es dazu nicht kommt.“

Zudem haben die Ländervertreter im Bundesrat ein absolutes Vetorecht, sollte die Bundesregierung versuchen, die Kompetenzen der Länder einzuschränken. Das hat der neue Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) aber offenbar auch nicht vor: Die Länder sollen weiter eigenständig über ihr Budget verfügen. Die profitablen Gebietskrankenkassen wie Vorarlberg müssen nicht ihre Rücklagen in einen gemeinsamen Topf in Wien einzahlen.

Zusammenlegung in Teilbereichen?

Aber wo soll zentralisiert werden? Der Vorarlberger GKK-Obmann, Manfred Brunner, kann sich vorstellen, dass gewisse Verwaltungsbereiche zusammengelegt werden: „Das macht auch durchaus Sinn, dass man vielleicht sagt: Wir machen ein gemeinsames Controlling, wir legen im Bereich Personalwesen einiges zusammen.“

Er bleibt skeptisch, ob sich die Bundesregierung durch die Zusammenlegung wirklich viel Geld spart. „Man muss ja immer überlegen: Ist ein neues System dann günstiger und ist das neue System auch bürgernäher, qualitativ besser. Das werden wir uns genau anschauen.“ Dass künftig alle GKK-Versicherten in Österreich das gleiche für die medizinische Versorgung zahlen, hält Brunner für unrealistisch. Dafür sind die Strukturen zu unterschiedlich.