Maßnahmenbündel gegen Lehrer-Engpass

NEOS hat mit einer Anfrage an Landesrätin Bernadette Mennel eine Reihe an Fragen rund um den drohenden Lehrermangel aufgeworfen. Mennel beschwichtigt: Mit einem Engpass sei nur kurzfristig zu rechnen. Es gebe ein Bündel an Maßnahmen.

Noch kann in Vorarlberg der Lehrerbedarf abgedeckt werden, aber die Prognosen sind wenig rosig: Österreich ist nämlich ein Land der älteren Lehrer. Im internationalen Vergleich nähern sich überdurchschnittlich viele Pädagogen dem Pensionsalter an. 43 Prozent der Lehrer sind über 50 Jahre alt. Durch die neue längere Ausbildung treten auch weniger Lehrer ihren Dienst an.

Was also tun? Genau dies will NEOS in einer Anfrage von ÖVP-Bildungslandesrätin Mennel wissen.

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Was tun gegen den Lehrermangel?

Beitrag von Bruno Schratzer, zu Wort kommen: Sabine Scheffknecht (NEOS-Landtagsabgeordnete) und ÖVP-Bildungslandesrätin Bernadette Mennel

Mennel: Bedarf kann abgedeckt werden

Für das laufenden Schuljahr haben 60 Studienanfänger in Vorarlberg ihre Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule (PH) zum Pflichtschullehrer begonnen. Möglich wären 90 Studierende, so Mennel in der Anfragebeantwortung an NEOS. Auch bei den höheren Schulen sei die Situation ähnlich: Hier sind 59 Studienplätze belegt, möglich wären ebenfalls 90. Aktuell könne der gesamte Lehrerbedarf aber abgedeckt werden, so Mennel.

Bei unvorhergesehen Personalausfällen sei der Unterricht ab dem ersten Schultag sichergestellt. Die Handhabung in solchen Fällen werde an den Schulen unterschiedlich geregelt. Aktuell stehen 17 Lehrepersonen als Reserve zur Verfügung.

Kommenden Herbst wird es - aufgrund der neuen Ausbildung - keine PH-Absolventen geben. Das ist nach Angaben des Landes Vorarlberg aber mit den ohnehin zusätzlichen 500 Lehrern abgedeckt, die das Land auf eigene Kosten eingestellt hat. Vorübergehende Einschränkungen könnten aber nicht ausgeschlossen werden.

Mennel: Anreizsysteme für Lehrer

Auf die Kritik der NEOS-Landtagsabgeordneten Sabine Scheffknecht, es gebe zu wenig Maßnahmen gegen den Lehrermangel, entgegnet Mennel, es gebe derzeit einige Anreize: So würden Lehrer, die bei Pensionsantritt weiter unterrichten, monatlich 1.000 Euro erhalten.

Lehrpersonen, die aus anderen Bundesländern kommen und in Vorarlberg unterrichten, bekommen laut Mennel für zwei Jahre 120 Euro Mietzinszuschuss sowie eine Fahrkostenhilfe. Auch von Seiten des Ministeriums würden Maßnahmen gesetzt - und zwar insofern, dass es Erleichterungen für Quereinsteiger geben soll, so Mennel gegenüber dem ORF Vorarlberg.

Erstmals Schnupperwoche an PH

Scheffknecht kritisiert außerdem, dass die Situation an der PH aus ihrer Sicht sowie aus Sicht von Studierenden nicht zufriedenstellend sei. Mennel hofft darauf, dass das Fächerangebot im Sekundarbereich im nächsten Jahr erweitert wird. Das stärke die Attraktivität des Standortes. Im Vergleich zum letzten Jahr gebe es aber bereits Verbesserungen: In der Sekundarausbildung gebe es heuer 60 Starter - im Vorjahr seien es 37 gewesen.

Trotzdem müsse man auf Informations- und Werbemaßnahmen setzen, um Jugendlche für den Standort in Vorarlberg zu begeistern. So gibt es an der Pädagogischen Hochschule in der kommenden Woche erstmals eine Schnupperwoche für alle Interessierten an einem Lehramtsstudium.

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