Aktionsplan gegen eingeschleppte Pflanzenarten

Eingeschleppte Pflanzenarten, sogenannte Neophyten, werden in Vorarlberg konsequent bekämpft. Vor allem dann, wenn sie gesundheitsgefährdend sind, heißt es beim Land Vorarlberg. Der Aktionsplan werde laufend aktualisiert und umgesetzt.

Sie sind ein weltweites Problem: Eingeschleppte Pflanzenarten, sogenannte Neophyten. Pflanzen, die im Ursprungsland völlig harmlos sind, können in einer neuen Umgebung völlig neue Eigenschaften entwickeln und zur Gesundheitsgefährdung werden oder sich auch ökologisch problematisch ausbreiten. In Vorarlberg wird seit 2013 ein Aktionsplan des Landes in der Neophyten-Bekämpfung umgesetzt.

Verbrennungen bishin zu allergischen Reaktionen

Besonders bekämpft werden die beiden gesundheitsgefährdenden Neophyten, die sich bei uns ausbreiten - nämlich der Riesenbärenklau, der Verbrennungen verursacht sowie die Beifuß-Ambrosie, die zu allergischen Reaktionen bis hin zur Atemnot führen kann. Laut Markus Grabher vom Umweltbüro Grabher, das sich intensiv mit der Bekämpfung von Neophyten in Vorarlberg auseinandersetzt, könnte die Beifuß-Ambrosie aber auch von selbst wieder von der Bildfläche verschwinden, denn diese Pflanze bevorzugt sehr trockene, heiße Standorte. Es werden aber nicht nur eingeschleppte Pflanzenarten in Vorarlberg bekämpft sondern auch ursprünglich heimische wie die Kreuzkräuter in der Landwirtschaft, sagt Grabher. Auf den Alpen sei das beispielsweise seit Jahrhunderten der Fall.

Bekämpfung: Mögliche Beschäftigung für Flüchtlinge

In den Aktionsplan gegen Neophyten hat sind die Landwirtschaftskammer, alle Kommunen, die Straßenmeistereien, die Asfinag, die ÖBB aber auch der Flußbauhof, die Jägerschaft, die Naturwächter sowie Naturschutzorganisationen eingebunden. Sie alle sind intensiv damit beschäftigt die Ausbreitung von Neophyten im Zaum zu halten. Laut Markus Grabher soll die Bestandsregulierung von Neophyten im Land auch eine Beschäftigungsmöglichkeit für anerkannte Flüchtlinge sein. Dies wird auch in der benachbarten Schweiz seit Jahren praktiziert.

Japanisches Reisfeldschaumkraut auf dem Vormarsch

Eine Neophyten-Meldung kann übrigens jeder einzelne der eine exotische Pflanzenart entdeckt bei der Gemeinde abgeben, um die konsequente Bekämpfung zu unterstützen. In letzter Zeit hat sich laut Grabher vor allem das japanische Reisfeldschaumkraut im Bodenseeraum, aber auch auf Friedhöfen ausgebreitet. Dieses Schaumkraut ist zwar nicht schädlich, verbreitet sich aber schnell.