Holzrahmen soll vor Wanderunfällen schützen

Herbst ist Wandersaison. Viele Wanderer gelangen mit der Seilbahn auf den Gipfel und dann zu Fuß zurück ins Tal. Für ältere Wanderer stellt das zugleich eine Verlockung und eine Herausforderung dar. Gegen die zunehmende Zahl an Unfällen ergreift die Bergrettung Mittelberg-Hirschegg jetzt Maßnahmen.

Bergretter im Kleinwalsertal stießen bei ihren Einsätzen immer wieder auf das gleiche Phänomen: Ältere Touristen im Alter zwischen 60 und 80 Jahren kamen mit der Bergbahn bequem nach oben, unterschätzten aber die steilen Abstiegsvarianten ins Tal. Es kam immer häufiger zu Alarmierungen der Bergrettung wegen Kreislaufproblemen, Umknicken, Stolpern oder mangelnder körperlicher Fitness.

Hinweisschilder am Berg auf längere Wegzeiten und Flugblätter griffen offenbar zu kurz. Die Gründe stellten sich bei einer professionellen Umfrage der Fachhochschule Dornbirn heraus. Die Befragung von Wanderern zeigte, dass der Fokus aller Maßnahmen auf Touristen gelegt werden müsse, die mit der Bergbahn hinauffahren, aber vom Abstieg zu Fuß wegen ihrer körperlichen Konstitution oder mangelnder Vorbereitung absehen sollten.

Fit genug für 300 Stockwerke?

Deshalb befindet sich nun ein leerer Türrahmen in freiem Gelände auf 1.800 Meter Höhe auf dem Walmerdinger Horn. Wie eine Skulptur sticht der Holzrahmen ins Auge. Er macht auf die bevorstehende Abstiegsproblematik aufmerksam.

Installation

Patrick Hilbrand

Wer entsprechende Hinweisschilder bei der Bergstation übersah, kommt an der Installation am Berg kaum mehr vorbei. Man wird gefragt: „Drei Stockwerke haben Sie bereits hinter sich gebracht. Gut 300 Stockwerke warten noch auf Sie. Fühlen Sie sich fit für den Abstieg?“

Horn

Patrick Hilbrand

Auch ortsunkundigen Wanderern sollte dann ein Licht aufgehen, hofft die Bergrettung. Früh genug werden körperlich bedingte Gefahren aufgezeigt. Rund 100 Meter unter der Bergstation ist eine Umkehr leicht möglich. Die Möglichkeit einer sicheren Abfahrt mit der Seilbahn wird noch einmal ins Bewusstsein gebracht.

Tafel

Patrick Hilbrand