Trotz Führung: Altach verspielt historische Chance

Auch zwei Führungstreffer haben am Ende nicht gereicht: Der SCR Altach musste sich am Donnerstag gegen Maccabi Tel Aviv mit einem 2:2 (1:1) begnügen. Für den erstmaligen Aufstieg in die Gruppenphase der Europa League war das zu wenig.

Nach dem 0:1 im Hinspiel vergangene Woche in Innsbruck reichte das Unentschieden in Netanya nicht für den Aufstieg. Damit vergab Altach trotz zweifacher Führung - Hannes Aigner traf in der 20. Minute zum 1:0, Philipp Netzer in der 58. zum 2:1 - die historische Chance, sich als erster Vorarlberger Fußballverein für die Gruppenphase eines internationalen Bewerbs zu qualifizieren. Und auch mit dem ersten Sieg einer österreichischen Mannschaft gegen ein israelisches Team wurde es nichts.

Zerknirschung und Optimismus

Hannes Aigner, der die Altacher erstmals in Führung geschossen hatte, zeigte sich nach dem Spiel entsprechend zerknirscht: „Wir haben alles reingeschmissen, was wir gehabt haben und haben zweimal geführt. Und das ist halt noch einmal bitterer, wenn man’s dann nicht schafft. Aber das ist halt das Geschäft.“

Trainer Klaus Schmidt konnte der Leistung seiner Mannschaft auch positive Seiten abgewinnen: „Wir haben Österreich, Vorarlberg und Altach ganz gut vertreten. Wir haben in acht Spielen eine Niederlage eingefangen und sonst nur positive Ergebnisse gemacht.“ Wäre man aufgestiegen, wäre das laut Schmidt ein „absolutes Wunder“ gewesen: „Wir waren aber leider nicht in der Lage, dieses Wunder nach Hause zu spielen.“

Tel Aviv dominiert Anfangsphase

Die Anfangsphase stand klar im Zeichen der Gastgeber. Maccabi diktierte das Geschehen und kam in der 8. Minute zur ersten Chance, als Cristian Battocchio knapp am langen Eck vorbeizielte. Doch gerade in die Drangperiode der Israelis fiel die Führung der Altacher. Aigner nützte einen kapitalen Fehlpass von Ofir Davidadze und egalisierte den Rückstand aus dem Hinspiel (20.).

An der Charakteristik der Partie änderte sich dadurch nichts. Maccabi belagerte den Strafraum der Vorarlberger und wurde immer wieder gefährlich. In der 23. Minute flog ein Volley-Fersler von Aaron Schoenfeld am langen Eck vorbei, fünf Minuten später rettete SCR-Goalie Martin Kobras bei einem Fallrückzieher von Schoenfeld ebenso per Fußabwehr wie in der 41. Minute bei einer Topchance von Kjartansson.

Wenige Sekunden danach war Kobras erstmals geschlagen. Kjartansson beförderte eine Kopfball-Vorlage von Schoenfeld aus kurzer Distanz in die Maschen - möglicherweise haarscharf aus Abseitsposition. Die Proteste der Altacher blieben jedoch folgenlos.

Später Ausgleich

Nach der Pause schienen sich die Hausherren zunächst mit dem Resultat zufriedenzugeben. Maccabi übte keinen großen Druck mehr aus, die Partie plätscherte dahin, ehe die Altacher in der 58. Minute zum zweiten Mal zuschlugen. Nach einem Corner wurde ein Kopfball von Netzer zunächst abgeblockt. Der Ball landete aber wieder vor den Füßen des Kapitäns, der wuchtig unter die Latte einschoss und seine Mannschaft auf Kurs Richtung Gruppenphase brachte.

15 Minuten später jedoch folgte der entscheidende Rückschlag. Die Altacher brachten einen Eckball von Omer Atzili nicht aus der Gefahrenzone, Yeini stand goldrichtig und traf via Innenstange zum 2:2. In der Schlussphase mobilisierten die Gäste noch einmal die letzten Kräfte, zum Siegestor, das den Aufstieg bedeutet hätte, reichte es allerdings nicht mehr. Die beste Möglichkeit vergab Christian Gebauer, der in der 83. Minute nach Querpass von Nicolas Ngamaleu aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig traf.

Links: