Nachkommen jüdischer Hohenemser treffen sich

In den kommenden Tagen treffen rund 200 Nachkommen ehemaliger jüdischer Bürger in Hohenems zusammen. Die sogenannte „Reunion“ findet bereits zum dritten Mal statt.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Bereits drittes Treffen

Im Beitrag von Markus Barnay sehen Sie Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums, undTeilnehmer des Treffens. „V heute“, 27.7.17.

Diesmal gibt es einen ganz besonderen Anlass für das Treffen: Vor genau 400 Jahren erließen die Reichsgrafen von Hohenems den ersten Schutzbrief für jüdische Familien. Der Hohenemser Palast stand bereits, als Graf Kaspar hier die ersten jüdischen Familien ansiedeln ließ. Aber nicht nur das, was der heutige Besitzer des Palastes den Gästen aus aller Welt erzählt, ist für viele neu. Sie erfahren mehr über die Geschichte ihrer Familien.

Die Nachkommen der jüdischen Hohenemser leben heute in aller Welt, und ihre Familien sind teilweise längst zu anderen Religionen konvertiert. Was sie zusammenhalte, sei keine Religion, sondern eine Familienerfahrung, erklärt Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums in Hohenems.

Jüngere Geschichte Thema von Exkursionen

Auf dem Programm des Treffens steht auch die jüngere Geschichte - etwa bei Exkursionen an die Schweizer Grenze, wo viele Juden während der NS-Zeit ihr Leben durch Flucht retten konnten. „Ich sehe das in einem Kontext mit den Flüchtlingsbewegungen heute - aus Syrien und anderen Ländern. Wissen Sie, wie viele Menschen heute weltweit auf der Flucht sind? Und ich sehe das und denke: Wie wenig hat sich doch geändert“, sagt Christopher Brauchli, Reichenbach-Nachkomme aus den USA.