Aus Stickerei wurden preisgekrönte Wohnungen

Das Lustenauer Projekt „An guata Rot“ hat sich zum Ziel gesetzt, aus leerstehenden Fabrikhallen, unbewohnten Häusern und verwaisten Appartements neue Wohnräume zu schaffen. Dabei entsteht auch Preiswürdiges.

In ein ehemaliges Stickerei-Gebäude in Lustenau wurden beispielsweise mehrere Lofts - also Einraumwohnungen - eingebaut. Früher seien in dem Gebäude 15 bis 20 Stickmaschinen untergebracht gewesen, erzählt Bauherr Heinz Hämmerle. Dann sei Architekt Hugo Dworzak mit der Idee gekommen, Loftwohnungen daraus zu machen. „Dann haben wir gesagt: Ja gut, wenn das geht, dann machen wir das.“

Aus alt mach neu

Das Nützen der alten Bausubstanz führte dazu, dass beispielsweise die Fenster aus ästhetischen Gründen belassen wurden, obwohl sie nicht den modernen Standards entsprechen. „Alt und neu haben sich noch nie wirklich widersprochen, nämlich das gute Alte und das gute Neue, und genau so ist es da geschehen“, sagt Architekt Dworzak dazu.

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Preisgekrönte Wohnungen

Die Lustenauer Initiative „An guata Rot“ hilft dabei, aus Leerständen neue Wohnideen entstehen zu lassen.

Eine 85-Quadratmeter-Wohnung hat eine Schlafgalerie, die je nach Wunsch erweitert werden könnte. Die Wohnungen bieten viel Raum für eigene Gestaltungsmöglichkeiten. Der Umbau erhielt schon den btv-Bauherrenpreis, den best-architects-Award und den Häuser-Award.

Auch andere sollen motiviert werden

Die Initiative „An guata Rot“ („Ein guter Rat“) möchte auch andere Bauherren motivieren, sich für ihre leerstehenden Liegenschaften einen kostenlosen Rat von Fachleuten einzuholen. Dabei handelt es sich um eine Servicestelle, die seit Anfang Juni im Bauamt der Marktgemeinde Lustenau angesiedelt ist.

An sie wenden könne sich jeder, der einen Leerstand habe - ein altes Haus, eine alte Wohnung oder ein leerstehendes Grundstück - und nicht recht wisse, wo er oder sie anfangen solle, erläutert Architektin Julia Kick. Bislang hätten sich fünf Interessenten gemeldet.