Tasdögen hält Kindergarten-Studie für Skandal

Abdi Tasdögen von der Islamischen Glaubensgemeinschaft kritisiert Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) wegen der Kindergartenstudie scharf. Kurz mache Politik auf dem Rücken der Kinder.

Die angebliche Überarbeitung der Kindergartenstudie durch Beamte im Integrationsministerium von Aussenminister Kurz sorgt weiter für Diskussionsstoff. Die ursprünglichen Aussagen über islamische Kindergärten in Wien, in denen gegen die Integration gearbeitet werde, sollen von Beamten zugespitzt worden sein.

Kurz bekräftigte zwar im ORF in der Zeit im Bild 2 am Donnerstag, dass die Änderungen allesamt vom Studienautor selbst stammten. In der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich ist man aber anderer Meinung. Deren Vizepräsident, der Fachinspektor für islamischen Unterricht in Vorarlberg, Abdi Tasdögen, spricht von einem wissenschaftlichen Skandal.

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Der Vizepräsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Abdi Tasdögen, spricht von einem wissenschaftlichen Skandal bei der Kindergartenstudie.

„Keine wissenschaftliche Studie“

Eine Studie, auf die sich Politiker stützen, sei so verfälscht worden, dass man nicht mehr von einer wissenschaftlichen Studie sprechen könne, so Abdi Tasdögen. Man habe schon von Anfang an gesagt, dass es sich um eine bestellte Studie von Kurz handle, damit Kurz seine Meinung untermauern könne.

Durch die Berichte in den Medien fühle sich die Islamische Glaubensgemeinschaft bestätigt. Kurz könne keine Beispiele nennen. Deshalb handle es sich um populistische Aussagen von Minister Kurz, mit „denen er Politik auf dem Rücken der Kinder machen will“, so Tasdögen wörtlich.

Vorarlberg nicht betroffen

Das Thema betreffe eigentlich nur Wien. Dort gebe es die konfessionellen Kindergärten hauptsächlich. In Vorarlberg gebe es keinen Bedarf an konfessionellen Kindergärten, weil die Betreuung in den Gemeinden gut funktioniere.