Witwer: Modellregion muss nicht landesweit sein

Der neue ÖAAB-Landesobmann, Harald Witwer (ÖVP), kann sich eine Schul-Modellregion auch dann vorstellen, wenn sie nicht im ganzen Land umgesetzt wird. Man dürfe in dieser Frage nicht gegen den einzelnen Schulstandort agieren, so Witwer im Samstaginterview.

Die Modellregion „Gemeinsame Schule Vorarlberg“ ist auch in der Landes-ÖVP alles andere als unumstritten. Im Samstaginterview von Radio Vorarlberg sagt der neue Landesobmann des ÖAAB-Arbeitnehmerbundes, der Thüringer Bürgermeister Harald Witwer, entscheidend müsse die Meinung der Lehrer und Eltern am Schulstandort sein. Die Modellregion sei auch möglich, wenn sie nicht landesweit ausgerollt werde. Wichtig sei, in dieser Frage nicht gegen die Interessen der Schulpartner zu agieren, so Witwer. Allerdings finde er es schade, dass derzeit nur über die 10- bis 14-Jährigen diskutiert wird. Auch die Früherziehung sei wichtig - wie auch die Ausstattung der Volksschulen.

„Wichtig, dass ÖVP-Obmann gestärkt wird“

Das vom designierten neuen ÖVP-Obmann Sebastian Kurz angestrebte Eindämmen der Macht der ÖVP-Bünde sieht Witwer nicht als Problem. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass der Bundesobmann der ÖVP gestärkt werden müsse, so Witwer. Kurz werde sich bemühen, ein Team zusammenzustellen, in dem möglichst viele gesellschaftliche Interessen vertreten sind. Er könne mit dem neuen Kurs sehr gut, so Witwer. Es sei wichtig und dringend notwendig, dass der Bundesparteiobmann gestärkt werde.

Gemeinden planen gemeinsame Finanzverwaltung

Witwer bricht zudem eine Lanze für weitgehende Gemeindekooperationen, wie sie die 14 Gemeinden der „Regio im Walgau“ erfolgreich praktizierten. Das Beispiel Walgau-Bad zeige, dass es funktioniere. Für die Zukunft sei sogar eine gemeinsame Finanzverwaltung der Blumenegg- und Großwalsertal-Gemeinden geplant.

Eine Abschaffung der Bürgermeister und Gemeindevertretungen könne ein möglicher Schritt sein, „aber ich glaube, dass es den Menschen wichtig ist, eine Identität zu haben“. Man könne sicher langfristig nichts ausschließen, das müsse aber Schritt für Schritt gehen. Die Regio Walgau als eine Gemeinde zusammen zu schließen, halte er allerdings für nahezu unmöglich, so Witwer.