Modellregion: Wie das Land überzeugen will

Der gesetzliche Rahmen für eine Modellregion Gemeinsame Schule ist seit Montag gegeben. Unter der Voraussetzung, dass alles Schulen, Lehrer und Eltern zustimmen. Genau das wird aber von manchen Landtagsparteien angezweifelt.

Vor allem die Freiheitlichen scheinen sich immer stärker vom bisherigen Allparteien-Konsens im Land für die Modellregion zu verabschieden.

FPÖ-Landesparteichef Reinhard Bösch sagte am Dienstag: die Vorarlberger Kinder dürften nicht zu Versuchskaninchen werden. Und FPÖ-Bildungssprecher Waibel war schon am Montag der Meinung, die Modellregion komme nicht, weil sicher nicht an allen Schulstandorten Lehrer und Eltern dafür stimmen würden.

Landesregierung in der Pflicht

Auch die Lehrervertreter fordern von der Landesregierung, namentlich von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und Bildungslandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP), an die Schulen zu gehen und dort Überzeugungsarbeit zu leisten. Das sei auch so vorgesehen, so der Landeshauptmann am Dienstag, am beschlossenen Vorbereitungsprojekt werde festgehalten. Die Lehrer werde man im Laufe der Jahre schon gewinnen können, so Wallner zuversichtlich.

Wallner: Klares Pädagogisches Konzept gefragt

Das Projekt soll auch genauso umgesetzt werden wie geplant, auch was die Bewerbung angehe. Dies sei realistisch, so Wallner, auch wenn die Überzeugungsarbeit eine große sein werde - die Regierung werde sich selbstverständlich daran beteiligen.

Es gelte aber vor allem die Eltern für das Projekt zu gewinnen, glaubt Wallner. Die Sorge, dass das Projekt am Ende des Tages nicht funktioniere, sei gerade unter den Eltern sehr groß. Jetzt gehe es darum, klare pädagogische Konzepte auf den Tisch zu legen, wo die Frage der inneren Leistungsdifferenzierung glasklar beantwortet werde. Sei das nicht der Fall, würden am Ende weder Eltern noch Lehrer zustimmen, so der Landeshauptmann. Und: „Jeder der sich bemüßigt fühlt, zur Verwirklichung der Modellregion beizutragen, ist herzlich willkommen“, so Wallner, und das gelte auch für die Landtagsfraktionen.

Lehrervertreter wollen AHS-Lehrer besser einbinden

Die Lehrervertreter sind ebenfalls zuversichtlich, dass sowohl die Überzeugungsarbeit in den eigenen Reihen, als auch bei den Eltern bis zur vorgesehenen Abstimmung im Jahr 2025 soweit gediehen sei, dass es dann an allen in Frage kommenden Schulen Mehrheiten gebe.

Die meiste Überzeugungsarbeit sei aber vor allem an den AHS-Unterstufen zu leisten, so AHS-Lehrervertreter Gerhard Pusnik - und das bei Lehrern und Eltern. Teil der Überzeugungsarbeit sei es, die AHS-Lehrer besser in die Vorbereitungsprojekte einzubinden. Bisher seien nur wenige AHS-Lehrer dabei, daher komme auch die Skepsis.

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