Mutmaßlicher Kriegsverbrecher enthaftet

Der Vorarlberger Benjamin F., dem Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen werden, ist wieder auf freiem Fuß. Laut der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt bestehe kein dringender Tatverdacht.

Die Angaben des 25-Jährigen bei seiner Einvernahme seien nachvollziehbar und zunächst nicht zu widerlegen gewesen, bestätigte Erich Habitzl von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt einen Bericht der APA. Deshalb gebe es keinen dringenden Tatverdacht mehr. Die Enthaftung sei anzuordnen gewesen. Die Ermittlungen gegen den Mann laufen aber noch weiter.

Auf ukrainischer Seite gekämpft

F. sei seit Mittwochabend wieder auf freiem Fuß, hatte F.s Verteidiger zuvor der APA gesagt. Sein Mandant habe die gegen ihn erhobenen Vorwürfe entkräften können. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wirft dem 25-Jährigen vor, in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen zu haben. So habe er im Frühjahr 2016, als er auf ukrainischer Seite gekämpft habe, Zivilisten und gegnerische Soldaten getötet, die sich bereits ergeben hatten.

F. war erst am Montag nach Österreich ausgeliefert worden, nachdem er Ende April in Polen verhaftet worden war. Das ukrainische Verteidigungsministerium hat bestätigt, dass F. seit dem 17. Mai 2016 Angehöriger der 59. Brigade der regulären ukrainischen Streitkräfte war. Am 15. Dezember 2016 habe er sich unerlaubterweise von seiner Einheit entfernt. Andere Berichte, wonach F. auch für den rechtsextremen „Prawyj Sektor“ („Rechter Sektor“) gekämpft habe, dementierte die Organisation.

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