Versuchter Mord: Prozess vertagt

Wegen versuchten Mordes hat sich am Mittwoch ein Mann aus Pakistan vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten müssen. Der Prozess begann mit einer Panne und musste dann vertagt werden.

Der 23 Jahre alte Pakistani soll im Oktober 2016 in seiner Wohnung einen damals 27 Jahre alten afghanischen subsidiär Schutzbedürftigen mit sieben Messerstichen lebensbedrohlich verletzt haben. Vor der Polizei hatte der Beschuldigte die Tat gestanden, eine Tötungsabsicht aber abgestritten.

Unterschiedliche Darstellungen

Auch vor Gericht gab der 23-Jährige die Messerstiche zu, sagte aber, er habe sich lediglich zur Wehr gesetzt. Zuvor sei er nämlich vom Opfer mit Steinen beworfen und in den Hals gebissen worden. In Todesangst habe er sich mit einem Messer verteidigt.

Vorschau versuchter Mord

ORF

Der Angeklagte am Mittwoch in Feldkirch

Das Opfer widersprach dieser Darstellung. Er sei von dem Angeklagten zuerst mit einem Küchenmesser angegriffen worden. Noch heute leide er unter den Folgen des Angriffs und müsse täglich mehrere Schmerztabletten nehmen. Die übrigen Besucher wollten die Auseinandersetzung nicht genau mitbekommen haben.

Terminkollision des Gerichtsmediziners

Am späten Nachmittag musste der Prozess auf den 20. Juni vertagt werden. Grund war eine Terminkollision des Gerichtsmediziners. Der Sachverständige ist jedoch wichtig, um herauszufinden, inwiefern die objektiven Untersuchungsergebnisse mit den Schilderungen des Angeklagten oder des Opfers übereinstimmen.

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Prozess vertagt

Bei einem Prozess am Landesgericht Feldkirch wegen versuchten Mordes gab es am Mittwoch noch kein Urteil.

Zu einer ersten Panne war es bereits zu Beginn der Verhandlung gekommen. Aufgrund eines Missverständnisses war der Dolmetscher nicht im Gericht erschienen. Der Prozessbeginn wurde deshalb auf 12.00 Uhr verschoben.

23-Jähriger stach auf Kontrahenten ein

Das Opfer aus Afghanistan war Mitte Oktober des Vorjahres mit einem Landsmann von Bregenz nach Vandans im Montafon gefahren, um dort in einer Privatwohnung Bekannte zu treffen. Vor der Unterkunft kam es zwischen ihm und dem Pakistaner zu einem Streit, der eskalierte.

Laut Anklage verletzte der 23-Jährige seinen Kontrahenten mit sieben Messerstichen - unter anderem am Rumpf und am Oberschenkel, zwei davon waren lebensbedrohlich. Der Schwerverletzte wurde im Krankenhaus notoperiert - mehr dazu in Messerattacke: 23-Jähriger ist geständig.