Depot-Probleme bei Kunstsammlung des Landes

In der Bludenzer Galerie „allerArt“ sind die Neuzugänge der Kunstsammlung des Landes ab Freitag zu sehen. Bei der Besichtigung im Depot in Bregenz kam jedoch für die beiden Ankäufer ein bereits bekanntes Problem zum Vorschein.

Die Kuratorin Claudia Voit und der Publizist Peter Niedermair sind seit über einem Jahr als Ankäufer für die Kunstsammlung des Landes tätig. Die ersten Neuzugänge um insgesamt 90.000 Euro sind nun ab Freitag in der Bludenzer Galerie „allerArt“ zu sehen. Den Ankäufen gingen umfangreiche Recherchen voraus, bei denen Niedermair und Voit auf große Probleme gestoßen sind, und zwar beim Depot in Bregenz.

„Jetzige Situation ist nicht zufriedenstellend“

Sendehinweis:
„Kultur nach 6“, Radio V,
27. April, 2017, ab 18.00 Uhr.

So sind die Räumlichkeiten laut Niedermair viel zu klein, die Exponate können nicht so gelagert und deponiert werden wie gewünscht. So seien sie verpackt und verriegelt, man könne nicht erkennen, welche Kunstwerke vorhanden sind. Laut Niedermair handelt es sich bei dem Depot in Bregenz um ein „verblindetes Depot“. Die jetzige Situation sei nicht zufriedenstellend, hier brauche es eine Lösung. Dass es hier einer Änderung bedarf, sei bereits seit Jahren bekannt, jedoch handle es sich hier um eine kulturpolitische Frage, die keine Antworten findet, erklärt Niedermair. Am 11. Mai wird es deshalb eine Podiumsdiskussion geben - Niedermair und Voit werden dann gemeinsam mit Winfried Nussbaummüller vom Land und Andreas Rudigier vom Vorarlbergmuseum die Depot- und andere Fragen erörtern.

Ankäufer sind für drei Jahre bestellt

Seit 1974 werden unabhängige Ankäufer für die Kunstsammlung des Landes bestellt. In der Regel gibt es zwei Ankäufer, die über die Dauer von durchschnittlich drei Jahren über ein Ankaufsbudget in bestimmter Höhe verfügen. In der Vergangenheit wurde bei den Ankäufen nicht selten nach sozialen Kriterien entschieden, das heißt ein Ankauf sollte dem Künstler vorübergehend aus einer besonders prekären Situation helfen, das Budget sollte möglichst vielen Künstlern zugleich zu Gute kommen. Niedermair und Voit machen das anders. Sie fragen sich - was passt zur Sammlung, was gehört ergänzt, was fehlt? Werden die Künstler des Landes in der Sammlung entsprechend abgebildet?