410 Arbeitsplätze bei Faurecia bedroht

Der französische Automobilzulieferer Faurecia will seine beiden Bodensee-Standorte in Kennelbach und Lindau reduzieren. 410 Mitarbeiter sind laut Wirtschaftspresseagentur betroffen. Kennelbach könnte sogar eine Aufwertung erfahren.

Laut Recherchen der Wirtschaftspresseagentur denkt der Konzern mit Sitz in Nanterre über eine Schließung des Standortes Lindau nach, wo Forschung und Entwicklung sowie die Produktion von Innenraumsystemen angesiedelt sind. Teile des Standortes sollen demnach nach Osteuropa verlegt werden - aber auch der Standort in Kennelbach könnte davon profitieren.

Insgesamt sind an den beiden Bodensee-Standorten 410 Mitarbeiter beschäftigt, 360 davon in Lindau. Die Mitarbeiter seien bereits vor Wochen über die Überlegungen informiert worden, seien aber zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Konzern bestätigt Überlegungen

Eine Konzernsprecherin bestätigte gegenüber der Wirtschaftspresseagentur, dass man „Anpassungen“ bei den Bodensee-Standorten plane, weitere Details nannte sie aber nicht. Als Begründung für den Schritt nannte das Unternehmen die veränderten Marktbedingungen, den Preisdruck aus Billiglohnländern sowie Volumensrückgänge, Produktionsausläufe und ausbleibende Neuaufträge.

Man führe derzeit vertrauliche Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung, wolle sich dazu aber nicht öffentlich äußern. Faurecia beschäftigt in Deutschland insgesamt 7.000 Mitarbeiter. Erst 2010 hatte man den Automobilzulieferer Angell Demmel Europe in Lindau übernommen - jetzt steht der Standort vor dem Aus.