Weltnierentag: Früherkennung enorm wichtig

Am Weltnierentag wurde im Landeskrankenhaus Feldkirch das Projekt „Gesunde Niere Vorarlberg“ vorgestellt. Mit dem Projekt soll auf die Behandlung und Früherkennung von Nierenerkrankungen aufmerksam gemacht werden.

Vorarlberg hatte in den vergangenen Jahren im Ländervergleich den geringsten Zuwachs an neuen Dialysepatienten. Österreichweit gab es 2014 125 Neuerkrankungen pro Million Einwohner, in Vorarlberg hochgerechnet 79. In allen anderen Bundesländern war diese Quote höher – von 81 in Kärnten bis 153 in Oberösterreich.

Vorarlberg im bundesländervergleich führend

Dass Vorarlberg hier führend ist, hat für Gesundheitslandesrat Bernhard mehrere Gründe. Zum einen sei das Bewusstsein für Nierenerkrankungen in Vorarlberg besonders stark ausgeprägt. Zudem sei die Frühdiagnostik gut ausgebaut und auch die zahlreichen Informationsveranstaltungen bei niedergelassenen Ärzten würden Früchte tragen. Diese positive Entwicklung soll nun mit dem Zielsteuerungsprojekt „Gesunde Niere Vorarlberg“ weiter gestärkt werden, so Bernhard.

Da eine Verschlechterung der Nierenfunktion meist lange ohne Symptome bleibt und daher oft erst erkannt wird, wenn es zu spät ist, werden 40- bis 65-Jährige, bei denen wegen Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht oder familiärer Veranlagung ein erhöhtes Risiko besteht, zu einer Untersuchung eingeladen, sagt VGKK-Obmann Manfred Brunner. Dies geschieht durch einen Blut- und einen Harntest, beides kostenlos.

Früherkennung einfach und kostengünstig

Bei chronischen Nierenerkrankungen geht eine besondere Gefahr hervor, sagt Primar Karl Lhotta, Leiter der Abteilung für Nephrologie am LKH Feldkirch. Eine derartige Erkrankung könne bis zum vollständigen Verlust der Nierenfunktion weitergehen. Aber viel häufiger noch führe eine chronische Nierenerkrankung zu Herzkreislaufproblemen wie Herzinfarkt, Herzversagen oder Schlaganfall. Um diese katastrophalen Folgen zu verhindern, sind laut Lhotta eine rechtzeitige Diagnose und Therapie unumgänglich.

2016: 22 Spendernieren in Vorarlberg

Die Früherkennung sei mit Blutabnahme und Harnuntersuchung einfach, kostengünstig und ohne Belastung möglich. Die Durchführung des Projektes erfolge in enger Kooperation mit der Ärzteschaft. Alle niedergelassene Allgemeinmediziner und Internisten erhalten Informationsmaterial. Weiters, so Lhotta, werden die Fachleute seiner Abteilung die Kollegen im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen informieren. 2016 haben 22 Vorlberger haben eine Spenderniere erhalten.