Eurofighter: Grüne nehmen Bösch ins Visier

Nationalratsabgeordneter Harald Walser (Grüne) hat am Dienstag eine restlose Aufklärung des Eurofighter-Deals gefordert. Dabei geht es Walser auch um die Rolle von FPÖ-Landesparteiobmann Reinhard Bösch.

Laut Walser gebe es beim Eurofighter-Deal einen politischen Bezug zu Vorarlberg. Denn Wehrsprecher der Freiheitlichen im Nationalrat sei zur Zeit der Beschaffung der Abfangjäger Reinhard Bösch gewesen - der heutige Obmann der FPÖ Vorarlberg. Bösch sei ursprünglich kein Freund der Eurofighter gewesen, habe seine Meinung dann aber rasch geändert, so Walser. „Für mich ist es nicht klar, wie jemand über Nacht Fan eines doppelt so teuren Geräts werden kann“, sagte der Grünen-Politiker.

Walser: „Schaden von einer Milliarde Euro“

Der finanzielle Schaden durch den Kauf der Eurofighter beträgt laut Walser mindestens eine Milliarde Euro. Der Anteil für Vorarlberg liege zwischen 50 und 75 Millionen Euro. Von Bösch verlangt Walser, sich endlich an der Aufklärung beteiligen. Ziel müsse es sein, dass zumindest die Bestechungsgelder wieder an den Steuerzahler zurückfließen. Denn auch da gehe es um Hunderte Millionen Euro. Der Untersuchungsausschuss zum Eurofighter-Deal sei daher mehr als gerechtfertigt, so der Nationalratsabgeordnete.

Bösch: „War nicht in Entscheidung eingebunden“

FPÖ-Obmann Reinhard Bösch kann die Kritik von Walser nicht nachvollziehen. Er sei zur Zeit der Typenentscheidung nicht Wehrsprecher der FPÖ gewesen, sondern lediglich einfacher Abgeordneter. Die Entscheidung für den Eurofighter damals habe ihn überrascht. Er habe sie aber akzeptiert und mitgetragen. In die Entscheidungsfindung sei er nicht eingebunden gewesen, so Bösch.