Wiedereinstieg: Vorarlberg hat Aufholbedarf

Der Wiedereinstieg von Frauen ins Berufsleben nach der Babypause gestaltet sich weiter schwierig: Das war das Fazit eines Frühstück, das Arbeiterkammer, ÖGB, Arbeitsmarktservice und Land Vorarlberg am Freitag veranstaltet haben.

Anlass für das Frühstück war der internationale Frauentag am kommenden Mittwoch. Rund 120 interessierte Frauen folgten der Frühstückseinladung - 45 Kinder wurden in der eigens eingerichteten Kinderbetreuung abgegeben.

Angelockt wurden die Interessierten sicher nicht nur vom reichhaltigen Frühstücksbuffet, sondern von den vielen Beratungs- und Informationsmöglichkeiten, die den Vormittag in der Arbeiterkammer fast zur kleinen Berufsinformationsmesse werden ließen.

Wiedereinstieg muss frühzeitig geplant werden

Sich früh genug um einen guten Wiedereinstieg zu kümmern, ist laut Arbeiterkammer-Vizepräsidentin Jutta Gunz ein Schlüssel zum Erfolg: „Wenn man das früh genug vorbereitet, dann klappt das sehr gut.“ Man könne sich beispielsweise an eine Person wie eine Betriebsrätin oder eine Beratungsstelle wenden und würde dann „durchgecoacht“.

Internationaler Frauentag

Arbeiterkammer Vorarlberg

Früh genug muss man sich auch um die geeignete Kinderbetreuung kümmern, um den Berufseinstieg gut meistern zu können. Der Ausbau der Kinderbetreuung muss weiter forciert werden, wie Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) bestätigte. Die Gemeinden würden zwar ausbauen wollen, „aber was wir sicher brauchen, ist, dass der Bund uns weiter unterstützt in diesem Anliegen.“

Auer: Kleinkindbetreuung allein nicht genug

Und mit der Kleinkindbetreuung allein ist auch noch lange nicht allen geholfen, wie ÖGB-Landesgeschäftsführerin Manuela Auer an einem Beispiel aus der Beratung aufzeigte: Vor kurzem habe man es mit einer Vollzeit-Krankenschwester zu tun gehabt, die keine Schülerbetreuung bekam, weil es seine solche eben noch nicht flächendeckend gebe.

Schließlich geht es dann auch noch darum, in welchem Ausmaß und in welchem Beruf Frauen nach der Karenzzeit arbeiten wollen. Das Arbeitsmarktservice bietet spezielle Frauenprogramme, so AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter. Das Problem sei, dass ein Viertel der betroffenen Frauen ihre Berufswahl auf fünf Berufsgruppen beschränken würden. „Also hier sehe ich Bedarf, dass man die Perspektiven erweitert.“ Im Programm „Frauen in handwerkliche und technische Berufe“ gehe es genau darum.

Ausbildung erhöht Chancen

Mit einer Ausbildung in diesen Frauenprogrammen steigen die Chancen auf bessere Bezahlung und Aufstiegsmöglichkeiten. Im vergangenen Jahr haben knapp 2.500 Frauen das AMS für den Wiedereinstieg genutzt - mehr als die Hälfte davon hatte nur einen Pflichtschulabschluss.