Fleisch: Technische Ausbildung mehr fördern

Elgar Fleisch, Professor an der ETH Zürich, warnt vor einer nicht ausreichenden technischen Ausbildung der jungen Generation. Werde das vernachlässigt, habe auch die lokale Wirtschaft ein Problem, so der gebürtige Lustenauer im ORF-Interview.

Er kenne einige Betriebe im Land, und diese seien hervorragend für die neuen Technologien gerüstet, so Fleisch im „Vorarlberg heute“-Interview. Mehr Sorge bereite ihm jedoch, dass der Nachwuchs nicht gerüstet sei. Schon im Kindergarten oder in der Volksschule müsse die Auseinandersetzung mit Technik beginnen, so Fleisch: „Jene Leute, die sich auf allen Stufen der Bildung mit der Technik auseinandersetzen, werden nicht so schnell arbeitslos werden“.

Werde das vernachlässigt, dann habe auch die lokale Wirtschaft zu wenig Nachwuchs. Das sei heute bereits bei den Facharbeitern zu sehen. Aber vor allem bei jenen Disziplinen, die mit Informatik zu tun haben, werde das Problem noch viel bedeutender, so Fleisch. Aus diesem Grund werde die Informatik-Ausbildung etwa in der Schweiz, in Deutschland, in den USA, in Israel oder im arabischen Raum mit großen Programmen gefördert.

„Informatik wird einfache Arbeiten wegknabbern“

Laut Fleisch wird sich die Arbeitswelt zügig ändern, aber das habe sie auch in den letzten 200 Jahren immer wieder getan - und immer habe es die Horroszenarien gegeben, dass man keine Menschen mehr brauchen werde. „Ich bin da relativ zuversichtlich. Es wird sich aber ändern, es wird die Informatik immer mehr die einfachen Arbeiten von unten her wegknabbern. Gerade darum ist die Ausbildung so wichtig“, sagt Fleisch.

„Internet der Dinge“ wird die Zukunft

Zu einer von Fleisch beschriebenen Zukunft der Technologie gehört auch das sogenannte „Internet der Dinge“. Das ist - einfach gesagt - wenn etwa Maschinen online miteinander kommunizieren. Wer wissen will, ob der Kühlschrank noch voll ist, kann das schon bald unterwegs per Smartphone erfahren. Eine eingebaute Kamera im Gerät machts möglich. Der nächste Schritt wäre dann die automatische Nachbestellung. Laut Fleisch wird das „Internet der Dinge“ auch im Gesundheitswesen eine große Rolle spielen, das sei ein Schwerpunkt seiner Forschungen.

Liebherr in Nenzing arbeitet mit Simulation

Das „Internet der Dinge“ wird aber auch die Baustellen der Zukunft revolutionieren. Vorreiter ist Liebherr in Nenzing, wo die Mitarbeiter in Simulatoren auf die vernetzte Welt vorbereitet werden. Mit einem speziellen System ist laut Projektmanager Marcel Flir ein perfekt geplanter und überwachter Arbeitsprozess auf der Baustelle gesichert. Beim Neubau auf dem Dornbirner Messegelände kam das System bereits zum Einsatz.

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„Internet der Dinge"
Ein "Vorarlberg heute“-Beitrag von Daniel Rein, Götz Wagner (Kamera) und Alexander Rauch (Schnitt).

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„Vorarlberg heute“-Studiogast Elgar Fleisch
Fleisch ist Professor für Informations- und Technologiemanagement an der ETH Zürich und der Universität St. Gallen. Das Interview führt Martina Köberle.