Banken lehnen Bankomatgebühren ab

Bankomatgebühren sollen grundsätzlich erlaubt sein und nicht gesetzlich geregelt werden, hat die Bundeswettbewerbsbehörde klargestellt. Die Vorarlberger Regionalbanken zeigen sich erfreut - eingeführt werden die Gebühren dennoch nicht.

Während für den Bankkunden nur die Frage zählt, ob er für das Geld aus dem Bankomaten etwas bezahlen muss oder nicht, stellt sich die Situation für die Banken etwas schwieriger dar: Sie sagen grundsätzlich, dass jede Dienstleistung, die sie erbringen, auch bezahlt werden sollte. Und damit auch die Bargeldbehebung an Bankomaten.

Bankomat

© Imaginis - Fotolia.com

Hopfner: „Trittbrettfahrer“ als Problem

Die Klarstellung, die die Wettbewerbsbehörde am Dienstag gemacht hat, passt also in die Sichtweise der Banken: Ein Verbot von Bankomatgebühren sei nicht zielführend, heißt es. „Es soll der freie Wettbewerb gelten“, sagt Bankensprecher und Raiffeisen Landesbank-Chef Wilfried Hopfner. Allerdings sei eine Bankomatgebühr „derzeit nicht im Gespräch“. Tatsächlich lehnen alle Vorarlberger Regionalbanken - Raiffeisen, Hypo, Sparkasse und Volksbank - Bankomatgebühren ab.

Hopfner betont aber, dass es in der aktuellen Diskussion nicht um Gebühren bei der eigenen Bank gehe, sondern zum Beispiel um Internetbanken, die das Bankomaten-Netz für ihre Kunden in Anspruch nehmen: „Es gibt Trittbrettfahrer, die einfach das System ausnutzen - und da müssen wir sicher in den nächsten Monaten und Jahren darüber nachdenken, wie man das besser regeln kann.“

Arbeiterkammer für gesetzliche Regelung

Für die Vorarlberger Arbeiterkammer geht der Kurs in die falsche Richtung, auch wenn die Banken sagen, sie verzichten auf die Gebühr. „Im Grunde genommen wäre mir natürlich eine gesetzliche Regelung lieber“, sagt AK-Präsident Hubert Hämmerle. „Wenn es offen gelassen wird, kann es jederzeit eine Bank machen - und die anderen Banken werden dann wahrscheinlich nachziehen oder nachziehen müssen.“

Die Banken hätten schon mehrere Aufgaben aus ihrem Bereich aus Kostengründen auf die Kunden abgewälzt. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat übrigens erhoben, dass pro Monat und Karte zweieinhalbmal Geld vom Bankomaten behoben wird.