Beamter soll 121.000 Euro veruntreut haben

Die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn hat Anzeige gegen einen ehemaligen Mitarbeiter erstattet. Der Mann soll zwischen 2010 und 2016 durch Manipulationen insgesamt 121.000 Euro veruntreut haben.

Aufgeflogen war der Fall, als eine Kassierin im April 2016 eine Unregelmäßigkeit in der Amtskasse feststellte, berichtete das Land Vorarlberg am Donnerstag in einer Aussendung: In der Amtskasse fehlten 400 Euro. Als der Vorgesetzte den Beamten zur Rede stellte, konnte er mit keiner Erklärung aufwarten. Der Beschuldigte kündigte spontan.

Erst bei der daraufhin angeordneten Überprüfung der Amtskasse durch die Kontrollabteilung wurde das Ausmaß des Schadens bekannt. Der Mann soll demnach mit Manipulationen der internen Verrechnungsbuchhaltung immer wieder Beträge entwendet haben. Laut Bezirkshauptmann Helgar Wurzer habe der Beschuldigte mit „geschickten Buchungen“ dafür gesorgt, dass die Hauptkonten trotzdem ausgeglichen waren. Insgesamt fehlten rund 121.000 Euro, geschädigt worden sei ausschließlich das Land.

„Große kriminelle Energie“

Der mutmaßliche Täter sei „sehr geschickt und mit großer krimineller Energie“ vorgegangen, hieß es in der Aussendung weiter. Die Kontrollen seien zurück bis zum Jahr 2008 erfolgt. Aufgrund der Ergebnisse erstattete die BH Dornbirn Anzeige. Das Land Vorarlberg schloss sich dem Gerichtsverfahren an, um das Geld zurückzubekommen.

Laut der BH Dornbirn tätigt die Amtskasse jährlich mehr als 35.000 Buchungen, rund 1,3 Mio. Euro an Bargeld würden einbezahlt. Bezirkshauptmann Wurzer kündigte bereits Konsequenzen aus dem Fall an: Das mehrstufige Kontrollsystem werde jetzt noch engmaschiger, die internen Kontrollen würden intensiviert. Der ORF Vorarlberg konnte den Beschuldigten bis Freitag nicht für eine Stellungnahme erreichen.

Allgäuer kündigt Kontrollauschuss an

Die Causa wird zukünftig auch die Politik beschäftigen. Daniel Allgäuer (FPÖ), Obmann des Kontrollausschusses im Vorarlberger Landtag, kündigte umgehend eine Sitzung zum Thema an: „Im Rahmen eines Kontrollausschusses wollen wir diesen Fall umfassend beleuchten und dabei auch die Prüfung durch die Kontrollabteilung in der Tiefe verifizieren.“ Ziel sei es, derartige Fälle in Zukunft bestmöglich zu verhindern.