Doppelmayr stoppt Großprojekt in Venezuela

Der Wolfurter Seilbahn-Hersteller Doppelmayr wird ein Großprojekt in Venezuela nicht fertigstellen. Es seien noch Forderungen offen, der Projektstopp könnte bis zu 18 Monate dauern, heißt es vom Unternehmen.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise in Venezuela trifft auch Doppelmayr. Der Seilbahnbauer wird ein Großprojekt in der Hauptstadt Caracas vorerst nicht fertigstellen. „Es sind auch noch Forderungen offen“, heißt es seitens des Unternehmens auf Anfrage der APA. Angaben zur Höhe der Ausstände gibt es nicht.

Als Land mit der höchsten Inflation der Welt hat Venezuela kaum noch Devisen, daher wird oft nur noch gegen Vorkasse geliefert - so auch bei Doppelmayr. Bei dem auf „on hold“ gestellten Projekt geht es um eine rund einen Kilometer lange Anlage in Caracas. Dabei handelt es sich um eine Cable Liner Shuttle, der zwei U-Bahn-Stationen miteinander verbinden soll. Der Stopp könnte zwischen einem Jahr und 18 Monaten dauern.

Neue Firma in Venezuela gegründet

Doppelmayr habe aber erst kürzlich eine neue Firma in Venezuela gegründet, um zumindest die Versorgung bereits bestehender Seilbahnen in Caracas und Merida mit Ersatzteilen sicherzustellen, sagt ein Unternehmenssprecher.

Doppelmayr baut seit mehreren Jahren mit großem Erfolg Stadtseilbahnen in Südamerika. Als Vorzeigeprojekt gilt die Anlage in La Paz (Bolivien), wo bis 2018 das weltweit größte urbane Seilbahnnetz mit neun Bahnen und einer Streckenlänge von 30 Kilometern entsteht. Fertiggestellt wurden in Laz Paz bisher drei Seilbahnen mit einer Länge von elf Kilometern. Seit 2014 wurden damit bereits 66 Millionen Menschen transportiert.

Hauptgeschäft ist Wintertourismus

Trotz der steigenden Bedeutung der Stadtseilbahnen bleibt der Wintertourismus das Hauptgeschäft des Vorarlberger Seilbahnherstellers. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 betrug der Umsatz 834 Millioen Euro, davon stammten 80 Prozent aus dem Wintergeschäft. Insgesamt 82 von insgesamt 103 Seilbahn-Projekten wurden in diesem Bereich realisiert.

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