Lawine in Brand fordert Todesopfer

Ein Lawinenabgang in Brand hat Samstagnachmittag ein Menschenleben gefordert. Ein 38-jähriger Deutscher wollte zwei Bekannte beim Eisklettern fotografieren, die drei wurden von einer Lawine erfasst. Für den 38-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Die Lawinengefahr verzögerte die Bergung einen Tag lang.

Die drei Bergsteiger waren über Schattenlagant über freies Gelände in Richtung Sonnenlagant gegangen, wo sie im Eisfall des Gletscherbachs klettern wollten. Die Staublawine löste sich gegen 15.00 Uhr oberhalb der Bergsteiger, erfasste alle drei, riss sie mehrere hundert Meter weit mit und verschüttete sie.

Einer der Bergsteiger konnte sich selbst befreien, er setzte einen Notruf ab und grub einen seiner Begleiter aus. Gemeinsam gelang es ihnen mittels Lawinensuchgerät, den etwa 80 cm tief verschütteten 38-Jährigen zu orten und auszugraben. Der Mann war jedoch bereits tot.

Bergung verzögert sich wegen Wetterlage

Die Rettungskräfte gelangten bis ans Ende des Lawinenkegels. Aufgrund der heiklen Lawinensituation wurde dann aber von der Einsatzleitung der Abbruch der Rettungs- und Bergeaktion beschlossen. Die beiden Eiskletterer wurden telefonisch aufgefordert, das gefährliche Gebiet zu verlassen. Bei ihrem Abgang zur Rettungsmannschaft wurden die beiden erneut von einer Lawine erfasst, aber nicht verschüttet. Sie wurden mit Unterkühlung ins LKH Bludenz gebracht.

Ihren toten Begleiter mussten sie am Unfallort zurücklassen. Die Bergung war aufgrund der Wetterlage erst am Sonntag möglich. Bis zum Nachittag war die Lawinengefahr im Brandnertal zu hoch, als dass die Bergretter zur Unglücksstelle hätten vordringen können. Sonntagmittag wurde eine weitere Lawine gesprengt, sodass am Nachmittag eine sichere Bergung möglich war.

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Lawinenunglück in Brand

Im Beitrag von Bruno Schratzer sehen Sie Florian Themeßl-Huber von der Bergrettung Brand und Hanno Dönz, Obmann des Bergführerverbands.

Gefährlicher Großeinsatz für Rettungskräfte

Zur Zeit des Unfalls und der Bergung schneite es, und es bestand Lawinenwarnstufe von 3 bis 4. Am Einsatz beteiligt waren die Bergrettungen Brand, Bludenz und Nenzing mit insgesamt 54 Einsatzkräften, der Notarzthubschrauber C8, ein Team des KIT, Lawinenhundeführer, Mitarbeiter der Brandner Bergbahnen mit zwei Schneegeländefahrzeugen sowie die Alpinpolizei Bludenz.

Die Lawinengefahr stieg am Sonntag weiter an - aktueller Lawinenbericht in Aktuelle Lawineninformation.