Umladen von Schweinen: Metzger wehren sich
Einige Metzger in Vorarlberg schlachten selber, die Tiere müssen deshalb mit einem Lkw lebendig nach Vorarlberg transportiert werden. Oft ist das Verladen bei der Metzgerei selbst aber nicht möglich, sagt Josef Wohlgenannt, Sprecher des Lebensmittelgewerbes bei der Wirtschaftskammer Vorarlberg.
Vielfach würden die Nachbarn darauf bestehen, dass eine Anlieferung von Tieren nicht vor 6.00 Uhr stattfinden dürfe. Zudem hätten große Lastwagen oft direkt bei der Metzgerei keinen Platz zum Verladen. Ein Umladeplatz ist deshalb laut Wohlgenannt unumgänglich. Die bisherige Praxis, die abgestellten Schweine auf einem Platz im Ried je nach Bedarf abzuholen, wurde durch Enthüllungen des Vereins gegen Tierfabriken öffentlich gemacht - mehr dazu in: Schweineskandal: Vorfälle nicht unbekannt.
Umlademöglichkeiten fehlen
Nach diesen Enthüllungen wurden die Tiere auf dem Viehmarktplatz in Dornbirn umgeladen. Nachdem ein Tierschützer dort tätlich angegriffen wurde, hat Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger auch das untersagt. Nun fehle ein Umladeplatz im Land, sagt Julius Moosbrugger, Sprecher des Fleischhandels bei der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Der sei gar nicht so einfach zu finden, Vorschläge habe auch er keine. Moosbrugger rät, nochmals sachlich und vernünftig über den Standort in Schoren als Umladeplatz zu diskutieren. Mit klaren Spielregeln, an die sich alle halten müssen, könnte das künftig gut funktionieren.
ORF
Hosp (FPÖ) stellt Moosbrugger in Frage
Auch in der Politik wird noch heftig über das Verladen der Tiere diskutiert. Die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Nicole Hosp kritisiert dabei den Landwirtschaftskammerpräsidenten Josef Moosbrugger. Dieser habe bereits beim Transport von Lebendtieren nach Graz angegeben, nichts zu wissen. Von den nächtlichen Verladungen in Dornbirn wolle er wieder nichts gewusst haben, so Hosp. Es stelle sich die Frage, ob Moosbrugger am richtigen Platz sei.