Schweine-Transporteur weist Vorwürfe zurück

Nach den Vorwürfen durch den Verein gegen Tierfabriken (VGT) wegen Verstößen gegen das Tiertransportgesetz wehrt sich nun der betroffene Transportunternehmer. Er handle nicht gegen das Tierwohl. Der VGT wirft ihm vor, die Schweine ohne Wasser stundenlang im Transporter zu lassen.

Der Verein gegen Tierfabriken hat gegen den Vorarlberger Unternehmer Anzeige wegen Verstößen gegen das Tiertransportgesetz erstattet. Unter anderem soll der Zwischenhändler falsche Angaben zu Transportzeiten gemacht haben, zudem müssten die Schweine aus Süddeutschland stundenlang auf einem Parkplatz im Lustenauer Ried auf den Weitertransport warten - mit wenig Einstreu und ohne Wasser.

Insgesamt seien sie bis zu zwölf Stunden im Transporter - mehr dazu in: VGT ortet Herkunftsschwindel bei Schweinefleisch. Die Landespolitik reagierte mit massiver Kritik, auch weil das Fleisch laut VGT in den Metzgereien zum Teil als Voralberger Fleisch ausgegeben wurde - mehr dazu in: Schweine-Importe: Politik fordert Konsequenzen.

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Im „Vorarlberg heute“-Beitrag zu Wort kommen: Tobias Giesinger vom VGT, Transportunternehmer Ernst Hagen sowie die Metzgerei-Inhaber Hermann und Angelika Bösch.

„Handeln nur dem Tierwohl entsprechend“

Der betroffene Transportunternehmer Ernst Hagen, der die Schweinetransporte schon seit Jahren macht, wehrt sich gegen die Vorwürfe: „Unsere Firma macht nur Transporte, die mit dem Tierwohl konform sind. Was ich auf den Bildern erkennen kann, sind teilweise zerkratze Tiere, leicht zerkratzte Tiere. Das kommt von Rangkämpfen, wenn die Tiere aus verschiedenen Boxen zusammen geladen werden“. Die „leichten Kratzer“ stammten nicht von unsachgemäßem Umgang mit den Tieren.

Schweinetransport

VgT

Das Bild wurde vom Verein gegen Tierfabriken zur Verfügung gestellt.

„Tränkung bei Bedarf möglich“

Hagen weist auch den Vorwurf zurück, dass die Tiere nicht gesetzeskonform getränkt würden: „Normalerweise sind Transporte acht Stunden lang ohne Wasser möglich“, sagt Hagen. Aber auch in seinem Transportfahrzeug sei Wasser vorhanden, für den Fall, dass es benötigt werde. So sei die Tränkung der Tiere etwa bei heißem Wetter jederzeit möglich.

Was die Kritik zu langer Transport- bzw. Wartezeiten angeht, sagt Hagen, die reine Transportdauer von dem Schweinehof im Allgäu betrage ca. zwei Stunden. Die restliche Zeit sei Warten auf die Abholung durch die Metzgereien. „Ich denke, ob die Schweine im Stall schlafen oder auf dem Anhänger, macht keinen Unterschied“, so Hagen. „Wir haben Lieferzeiten zu erfüllen, da brauchen wir auch ein gewisses Polster. Wir liefern in der Nacht. Der Transporter fährt am Abend, wir müssen die Schweine dann in den frühen Morgenstunden etwa zwischen 3.00 und 5.00 Uhr zustellen.“

VGT: Zeit im Transporter für Tiere belastend

Der Verein gegen Tierfabriken sieht all das anders. Es handle sich um einen illegalen Transport, so Vereinsmitglied Tobias Giesinger, das Abstellen von sechs bis sieben Stunden sei nicht zulässig. Weil für den Transport andere Bestimmungen gelten - unter anderem die Tiere weniger Platz haben müssten als im Stall - müsse die Zeit im Transporter so kurz wie möglich gehalten werden. Für die Tiere sei der Aufenthalt im Fahrzeug belastend. Die Schweine seien bei der Ankunft gestresst und würden dann versuchen, sich hinzulegen. Dafür hätten sie aber keinen Platz und würden sich beim Versuch, sich niederzulegen, verletzen.

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