Trotz Schulden: Stabile Situation der Gemeinden

Die finanzielle Situation der Vorarlberger Gemeinden war 2015 stabil. Die Tatsache, dass unter den zehn österreichischen Gemeinden mit der höchsten Verschuldung sieben aus Vorarlberg sind, sei wenig aussagekräftig, sagt Peter Jäger vom Gemeindeverband.

Die Gemeinden in Österrreich haben im Vorjahr durchaus gut gewirtschaftet. Aufgrund unerwartet hoher Einnahmen durch Immobilienertragssteuer und Grunderwerbssteuer konnten die Kommunen weitgehend positiv abschließen. Die Einnahmen sind nach Angaben der Statistik Austria stärker gestiegen als die Ausgaben, das heißt, es gab frei verfügbare Mittel für Investitionen.

Unter den zehn am stärksten verschuldeten Gemeinden sind allerdings gleich sieben aus Vorarlberg, darunter Schröcken und Warth - sie zählten 2015 zu den Gemeinden mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung.

„Auch laufende Einnahmen berücksichtigen“

Für eine seriöse Einschätzung sei die Verschuldung allein nicht sehr aussagekräftig, sagt Peter Jäger vom Gemeindeverband. In einer Gemeinde mit 200 Einwohnern mache sich eine Investition in der Pro-Kopf-Verschuldung deutlich stärker bemerkbar als wenn sich die Last auf 3.000 Einwohner verteile. Für eine richtige Einschätzung müssten auch die laufenden Einnahmen berücksichtigt werden und da liege etwa Warth mit fast 10.000 Euro an freien Mitteln österreichweit an erster Stelle.

Insgesamt sei die Lage der Vorarlberger Gemeinden konstant geblieben, sagt Jäger, die Aufwendungen für Gesundheit und Kinderbetreuung würden die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben künftig aber weiter auseinandergehen lassen.