Pfändertunnel in Vorarlberg Lkw-Hotspot

Der Lkw-Verkehr auf Vorarlbergs Autobahnen und Schnellstraßen nimmt zu. Die meisten Lkw in Vorarlberg sind laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf der A14 unterwegs, beim Pfändertunnel wurden heuer bereits mehr als eine Million Lkw gezählt.

VCÖ-Analyse
Der Lkw-Verkehr auf Vorarlbergs Autobahnen und Schnellstraßen hat heuer erneut stark zugenommen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt.

Die Daten der Zählstellen bestätigen, was viele Autofahrer empfinden: Der Lkw-Verkehr nimmt weiter zu. Auf der A14 waren beim Pfändertunnel in den ersten neun Monaten bereits mehr als eine Million Lkw unterwegs, bei Dornbirn mehr als 900.000 und bei Bludenz fast eine halbe Million. Auf der S16 waren bei den Zählstellen mehr als 300.000 Lkw unterwegs. Österreichweit waren in den ersten drei Quartalen auf der A1 bei Haid in Oberösterreich mit rund 3,7 Millionen die meisten Lkw unterwegs.

VCÖ: Problem für die Verkehrssicherheit

Die Zunahme des Lkw-Verkehrs wird laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zunehmend auch ein Problem für die Verkehrssicherheit. Der VCÖ spricht sich für mehr Lkw-Kontrollen, mehr betriebliche Gleisanschlüsse sowie eine EU-weite Mindestmaut für Lkw aus.

Lkw-Verkehr in Vorarlberg (Anzahl Lkw 1.1. bis 30.9. 2016 (in Klammer 1.1. - 30.9. 2015)

  • A14 Pfändertunnel 1.046.200 (plus 4,8 Prozent)
  • A14 Dornbirn 929.400 (plus 11,5 Prozent)
  • A14 Bludenz 480.400 (plus 19,6 Prozent)
  • S16 Außerbraz 338.800 (plus 26,9 Prozent)
  • S16 Dalaaser Tunnel 338.700 (plus 27,4 Prozent)
  • S16 Langener Tunnel 337.400 (plus 23,1 Prozent)

Die Zunahme des Lkw-Verkehrs wird auch ein wachsendes Problem für die Verkehrssicherheit. Laut deutschem Bundesamt für Güterverkehr ist bereits bei jedem vierten Lkw der Fahrtenschreiber manipuliert, die Ruhezeiten werden nicht eingehalten. „Mit der Missachtung der Vorschriften werden die Kosten gesenkt, was all jene Transportunternehmen benachteiligt, die sich an die Regeln halten. Und gleichzeitig werden das Leben und die Gesundheit der anderen Verkehrsteilnehmer aufs Spiel gesetzt. Übermüdung erhöht das Unfallrisiko um ein Vielfaches“, sieht VCÖ-Experte Gansterer die Notwendigkeit von deutlich mehr Lkw-Kontrollen und bei Verstößen für höhere Strafen für Transportunternehmen.

VCÖ fordert mehr Gleisanschlüsse

Darüber hinaus sind betriebliche Gleisanschlüsse zu fördern, damit Güter direkt vom Betrieb auf die Schiene kommen. Auch braucht es stärkere Anreize, damit neue Betriebsstandorte in der Nähe von Gleisanlagen errichtet werden. Die steuerliche Begünstigung von Dieseltreibstoff ist abzuschaffen. Der VCÖ erinnert daran, dass Dieselabgase besonders viele Stickoxide enthalten. Stickstoffdioxid kann zu Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. „Dass trotz der hohen Gesundheitsschädlichkeit der Dieselabgase Diesel niedriger besteuert wird als Eurosuper, ist unverständlich und wäre in der Schweiz undenkbar. Dort gibt es für Diesel keine Steuerbegünstigung und zusätzlich ist die Lkw-Maut höher als in Österreich und gilt zudem am gesamten Straßennetz“, betont VCÖ-Experte Gansterer.

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