Überfall: Zwei Jahre Haft für 19-Jährigen

Wegen Raubes ist ein 19-Jähriger am Freitag am Landesgericht Feldkirch zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Der Belgier hatte im Juli bewaffnet ein Wettlokal in Bregenz überfallen und dabei 4.000 Euro erbeutet.

Der 19-jährige Arbeitslose ist bereits mehrfach vorbestraft. Er gab von Anfang an die Tat zu. Er sei drogensüchtig und habe den Überfall aus Geldmangel begangen, sagte er vor Gericht. Es sei aber kein gewöhnlicher Raub gewesen.

In den zwei Monaten vor der Tat habe er praktisch jeden Tag im Wettlokal verbracht und sei dort gut bekannt gewesen, so der Angeklagte. Eine Mitarbeiterin habe ihm in dieser Zeit erzählt, dass bei einem Überfall keine Polizei gerufen werde, da zu viel Schwarzgeld vorhanden sei.

Wettlokal Bregenz

Mohr

Dieses Wettlokal wurde überfallen.

Mitarbeiterin mit Softgun bedroht

Da er zurück nach Belgien wollte, aber kein Geld für die Heimreise gehabt habe, sei es verlockend gewesen, das Wettlokal zu überfallen, sagte der 19-Jährige. Mit einer Softgun bedrohte er die Mitarbeiterin. Das „Spielzeug“, so der Angeklagte, habe er aber gleich wieder weggepackt, da die Frau sehr erschrocken sei.

Am Ende der Überfalls habe er ihr auch den Türöffner des Lokals zurückgegeben, damit sie nicht eingesperrt gewesen wäre, so der Belgier. Das hätte er sicher nicht gemacht, wenn es sich um einen herkömmlichen Raub gehandelt hätte.

Verurteilung wegen Verleumdung

Nach seiner Festnahme sagte der 19-Jährige vor dem Haftrichter aus, dass er vom Besitzer und der Mitarbeiterin des Wettlokals zum Überfall angestiftet worden sei, um einen Versicherungsbetrug zu begehen. Das sei ein Missverständnis gewesen, sagte er nun vor Gericht aus. Deshalb musste er sich auch wegen Verleumdung verantworten.

Der 19-Jährige wurde wegen Raubes, Körperverletzung und Verleumdung zu zwei Jahren Haft, acht Monate davon bedingt, verurteilt. Der Angeklagte nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.