Alge Elastic baut Mitarbeiter ab

Das Lustenauer Familienunternehmen Alge Elastic GmbH baut nach Angaben der Wirtschaftspresseagentur.com nach Jahren mit Verlusten in Millionenhöhe weiter Mitarbeiter ab. 2017/18 soll es wieder positive Zahlen geben.

Alge Elastic war in den vergangenen Jahren gleich mehrfach mit Jahresverlusten in Millionenhöhe konfrontiert, berichtet die Wirtschaftspresseagentur.com. Diese hääten sich beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) zwischen minus 2,5 und minus 5,4 Millionen Euro bewegt, wie ein Blick in die jüngsten Jahresabschlüsse zeige.

Für das zuletzt abgeschlossene Geschäftsjahr 2015/16 erwartet die Geschäftsleitung nach eigenen Angaben und vorläufigen Zahlen erneut ein Minus beim EGT von rund 2,5 Millionen Euro. Seit dem Geschäftsjahr 2012/13 habe das Unternehmen damit beim EGT ein summiertes Minus von 13,6 Millionen Euro angehäuft - bei einem durchschnittlichen Jahresumsatz von etwa 20 Millionen Euro.

Personalkostenanteil bei rund 45 Prozent

Derzeit beschäftigt das Lustenauer Textilunternehmen rund 160 Mitarbeiter. In den vergangenen zwei Jahren hat man aufgrund der Verluste bereits rund 20 Mitarbeiter Schritt für Schritt abgebaut. Nicht zuletzt aufgrund der Abfertigungen für mehrere langjährige Mitarbeiter und diverser Bereinigungen seien die Verluste so deutlich ausgefallen. Wegen des bislang hohen Eigenkapitalanteils hätten diese Verluste verdaut werden könne.

Doch jetzt sei im Gegensatz zu den vorangegangenen beiden Jahren ein weiterer Personalabbau unter einmal nicht mehr länger hinausschiebbar, so die Geschäftsführer Nicola Alge und Marc Grahammer gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.com. Man müsse an dieser Kostenschraube drehen, weil der Personalkostenanteil bei rund 45 Prozent liege.

Zehn Arbeitsplätze betroffen

Deshalb werde das Textilunternehmen weitere rund zehn Arbeitsplätze abbauen, so Alge und Grhammer. Die Reduzierung betreffe alle Bereiche quer durch die Abteilungen in den nächsten Monaten. Am Donnerstag seien die Beschäftigten im Rahmen einer Betriebsversammlung informiert worden.

Die beiden Geschäftsführer begründen die Entscheidung damit, dass der Wäschemarkt, der 75 Prozent des Umsatzes von Alge Elastic ausmacht, sehr stagnierend sei. Zudem habe ein wichtiger deutscher Kunde sein Auftragsvolumen abgezogen.

Der stärker werdende Geschäftsbereich Technische Textilien (25 Prozent des Geschäftsvolumens) könne die Entwicklung noch nicht wirklich abfedern. Alge Elastic ist auf die Entwicklung und Herstellung von elastischen Bändern für alle möglichen Anwendungen spezialisiert.

Erst nächstes Jahr wieder positiv

Man hoffe mit einem seit längerer Zeit verfolgten Restrukturierungs- und Neuorganisationsplan, dass das EGT im laufenden Geschäftsjahr 2016/17 deutlich verbessert werden kann, so die Geschäftsführer. Allerdings dürfte es bei einem bereits positiven Cashflow noch immer negativ ausfallen.

Erst 2017/18 könne man mit einem positiven EGT rechnen, so Alge und Grahammer. Voraussetzung sei, dass es zu keinen unvorhersehbaren Entwicklunge kommen. Dann könnte man auch beim Personalstand konstant bleiben und müsse nicht noch weiter reduzieren.

Technische Textilien als Wachstumsbereich

Der Wäschebereich werde auch weiterhin das stärkste Standbein von Alge Elastic bleiben, so die beiden Geschäftsführer. Allerdings könne in dem Segment kein wirkliches Wachstum mehr erzielt werden. Das sei nur im Bereich Technische Textilien möglich.

Hier biete man beispielsweise Strumpfbandagen für den Medizinbereich oder Produkte für die Automotivebranche an. Vom Maschinenpark her betrachtet sei man modern aufgestellt. Deshalb seien hier keine größeren Investitionen notwendig.