Ablenkung am Steuer: 900 Verletzte pro Jahr

Die meisten Verkehrsunfälle passieren, weil Autofahrer durch ihr Handy abgelenkt sind. 900 Menschen wurden im letzten Jahr wegen Ablenkung auf Vorarlbergs Straßen verletzt. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit schlägt Alarm.

In Vorarlberg werden jeden Tag beim Autofahren 42.000 Telefonate ohne Freisprech-Einrichtung geführt und 9.000 SMS getippt. Wer mit dem Handy in der Hand telefonierend fährt, fährt, als wäre er betrunken. Das ist wissenschaftlich belegt: Eine Ablenkung hat den Wert von etwa 0,8 Promille Alkohol, was Konzentration und Lenkfähigkeit betrifft, erklärt Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Wenn ein Lenker eine SMS im Auto schreibt, ist das sogar, als hätte er 1,3 Promille Alkohol im Blut.

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Autofahrer im Blindflug

Die durchschnittliche Ablenkung dauert vier Sekunden. In einer Sekunde legt man bei 50 km/h fast 14 Meter im Blindflug zurück.

Mit einem „Blindflug-Teppich“ macht das Kuratorium für Verkehrssicherheit jetzt auf diese unterschätzte Gefahr aufmerksam. Der Streifen veranschaulicht in Einkaufszentren und Fußgängerzonen, dass ein Auto mit 50km/h während einer Sekunde Ablenkung 14 Meter im Blindlfug zurücklegt.

In der Verkehrssicherheitswoche, die am 10. Oktober beginnt, geht es auch in Workshops um Bewusstseinsbildung für Jugendliche. Die Polizei will in den nächsten Wochen verstärkt kontrollieren. Mit einem interaktiven Film im Internet soll zudem das Bewusstsein dafür gestärkt werden, wie gefährlich Ablenkung am steuer ist.