Immer weniger Jäger auf der Pirsch

In Vorarlberg sind immer weniger Jäger auf der Pirsch. Die Zahl der Jagdkarten und Gastjagdkarten hat sich drastisch reduziert. Landesjägermeister Reinhard Metzler sagt, Attraktivität Vorarlbergs als Jagdrevier nehme ab.

Mit insgesamt 10.800 Abschüssen wurden in der abgelaufenen Jagd-Saison in Vorarlberg um 1.000 Tiere weniger erlegt als noch im Jahr davor. Das ist - dem österreichischen Trend völlig zuwider laufend - ein genereller Rückgang von mehr als sieben Prozent.

Wobei sich das Bild bei den unterschiedliche Wildarten ein wenig differenzierter darstellt: So sank die Quote bei Nieder- und Haarwild um mehr als 20 Prozent, beim Schalenwild - das mit Rot-, Reh- und Gamswild die größte Gruppe der heimischen Jagdtiere darstellt - gingen die Abschusszahlen um 2,4 Prozent zurück.

Gams

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Gams

Wildbestand bereits vor Jahren reduziert

Vorarlberg habe vor 20 Jahren erkannt, dass der Wildbestand ungesunde Ausmaße annimmt und mit hohen Abschusszahlen darauf reagiert, sagt Metzler. Seit zwei Jahren habe man wieder einen niedrigen, dafür aber naturverträglichen Bestand. So hat Vorarlberg im Gegensatz zu den anderen Bundesländern laut Metzler heute zwar einen niedrigen, dafür aber naturverträglichen Wildbestand. Entsprechend sei eben auch das Plan-Soll der Abschüsse gesunken.

Was wiederum dazu führt, dass immer weniger Jäger in Vorarlberg auf die Pirsch gehen. Denn neben den Abschussquoten sank auch die Zahl der Jagdkarten um 15 Prozent auf 2.040 Stück, die Zahl der Jagd-Gastkarten reduzierte sich sogar um fast zwei Drittel auf nur noch 177. Metzler erklärt diesen Rückgang damit, dass Vorarlbergs Attraktivität als Jagdrevier abnehme. Auch die Jäger werden immer älter und gehen nicht mehr so oft zur Jagd, sagt Metzler. Als aussterbende Zunft er die Vorarlberger Jägerschaft trotzdem nicht, sie habe derzeit 2.300 Mitglieder, ein Viertel davon Frauen. Und jährlich würden es mehr.