TBC: Fütterung „maßgeblich verantwortlich“

Eine neue Studie der gebürtigen Vorarlbergerin Anette Nigsch stellt dem Vorarlberger TBC-Überwachungssystem grundsätzlich gute Noten aus. Schuld an der Ausbreitung der Krankheit sei unter anderem die Winterfütterung.

Die Studienautorin bescheinigt dem Vorarlberger TBC-Überwachungssystem, grundsätzlich funktionsfähig zu sein. Das Rotwild-Monitoring sei geeignet, auch frühe Formen von TBC zu erkennen. Es solle daher beibehalten werden - allerdings sollte die Beprobung auf freie Gebiete mit erhöhtem TBC-Risiko ausgedehnt werden. In Auftrag gegeben hat die Studie die Jägerschaft.

Plateau in Kerngebieten erreicht

In den TBC-Kerngebieten hat die Durchseuchung laut Expertise 2013 ihr Plateau erreicht, dort sei die Entwicklung seither als vorsichtig positiv zu bezeichnen. In den umliegenden Rand- und Beobachtungsgebieten gibt es dagegen seit 2013 tendenziell einen Anstieg der Krankheitshäufigkeit. Wichtig sei daher der Abschuss sichtlich kranker oder geschwächter Tiere.

Die Studie bestätigt auch, dass die Winterfütterung des Wildes eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung von TBC spielt, sie sei „maßgeblich dafür verantwortlich“. Das Fütterungsmanagement müsse geändert werden, sonst seien andere Bekämpfungsmaßnahmen wertlos, heißt es.

Erfolg der Vollbejagung noch nicht geklärt

Was den Erfolg einer Vollbejagung des Wildes angeht können erst in ein bis drei Jahren konkrete Aussagen getätigt werden, weil sich die Eingriffe in den Infektionszyklus erst mit einigen Jahren Verspätung zeigen. Wenn in einem Gebiet beispielsweise die Hälfte des Rotwildes abgeschossen werde, dann heiße das nicht, dass auch die TBC-Häufigkeit um die Hälfte sinke.

Die Häufigkeit der Übertragung von TBC vom Rotwild auf Rinder ist laut Studie nur mit weiteren deutlichen Fortschritten bei der TBC-Kontrolle des Wildes zu erreichen. Das werde auch mehrere Jahre dauern.

Grüne wollen Veränderung

Die Voralberger Grünen wollen sich dafür einsetzen, dass die Fütterung bei Rotwild umgestellt wird. Die Studie der Jägerschaft habe diese Forderung untermauert, sagen Landwirtschaftssprecher Daniel Zadra und Umweltsprecher Christoph Metzler. Kleine Futterstellen und die Heufütterung könnten die TBC-Ansteckung entschärfen, so die Grünen.