Aussprache mit türkischem Generalkonsul

Nach dem Putschversuch in der Türkei und den Auswirkungen hierzulande ist das Verhältnis zwischen Vorarlberg und der Türkei ein Stück weit eingetrübt. Am Mittwoch kam es zu einer Aussprache zwischen Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und dem türkischen Generalkonsul.

Der Putschversuch in der Türkei vom 15. Juni hat auch bei den in Vorarlberg wohnenden Türken die Wellen hochschlagen lassen und es kam zu Demonstrationen und Protesten von türkischstämmigen Menschen vor dem Generalkonsulat in Wolfurt. Diese sind im Land nicht gut angekommen - mehr dazu in: Strafverfahren nach Türkei-Demo eingeleitet. Einen Brief der türkischen Arbeiterkammer-Fraktion NBZ deutete Landeshauptmann Markus Wallner daraufhin als Zeichen mangelnden Integrationswillens. Zudem fühlten sich die in Vorarlberg wohnen türkischstämmigen Menschen hier im Land nicht mehr wohl.

Wallner zufrieden mit Gespräch

Bei einem einstündigen Arbeitsgespräch zwischen Landeshauptmann Markus Wallner und dem türkischen Generalkonsul Cemal Erbay Mittwochmittag seien die Störungen im Verhältnis angesprochen worden, erzählt Wallner. Dabei habe er klargestellt, dass er keine türkische Innenpolitik im Land haben wolle, dennoch würde er verstehen, dass die in Vorarlberg lebenden Türken mit ihrem Land verbunden sein wollen.

Türkischer Konsul bei Landeshauptmann

Die Aussprache zwischen Landeshauptmann Markus Wallner und dem türkischen Generalkonsul Cemal Erbay.

Hier handle es sich um eine Gratwanderung. Wallner zeigt sich zufrieden nach dem Treffen mit dem türkischen Generalkonsul. Das Gespräch sei vernünftig verlaufen. Zudem konnte man sich persönlich aussprechen, das sei sicher vernünftiger als die verschiedenen Standpunkte über die Medien ausrichten zu lassen.

Gegenseitig Standpunkte klargestellt

Beide Seiten hätten laut Wallner dennoch die eigenen Standpunkte klargestellt. Unter anderem, dass es in Vorarlberg Regeln gibt, an die sich alle halten müssen, da führe kein Weg daran vorbei, so Wallner. Es sei auch besprochen worden, wie man künftig mit solchen Situationen im Land umgeht und wie man hier zusammenarbeiten könne.

Laut Wallner hat der türkische Generalkonsul durchaus den Eindruck erweckt, dass er bereit sei, hier Brücken zu schlagen und zusammenzuarbeiten. Dennoch gebe es sicherlich in Zukunft auch Dinge, bei denen sie weiterhin unterschiedlicher Meinung sein werden. Der türkische Konsul war nach dem Gespräch zu einer Stellungnahme nicht bereit.