Grapscher-Paragraf zeigt Wirkung

Die Anzeigen wegen sexueller Belästigung in Vorarlberg steigen. Als Ursache wird die jüngste Verschärfung des Strafrechts-Paragrafen 218 - im Volksmund Grapscher-Paragraf - vermutet.

Der Tatbestand der sexuellen Belästigung wurde verschärft. Nach Paragraph 218 macht sich seit Jahresbeginn auch strafbar, wer „eine andere Person durch eine intensive Berührung einer der Geschlechtssphäre zuzuordnenden Körperstelle in ihrer Würde verletzt“. Dazu gehören auch Oberschenkel und Gesäß.

20 Prozent mehr Anzeigen in Vorarlberg

Laut Ministerium gab es diesbezüglich im gesamten Vorjahr knapp 1.100 Anzeigen und fast 250 Anklagen. Diese Zahlen seien heuer allein im ersten Halbjahr schon beinahe erreicht. Berechnungen für die Bundesländer liegen zwar noch nicht vor, doch scheint sich dieser Trend auch in Vorarlberg durchzusetzen - wenngleich etwas schwächer, erklärt Wilfried Siegele, Leiter der Staatsanwaltschaft Feldkirch. Horst Spitzhofer von der Landespolizeidirektion Vorarlberg vermutet einen Anstieg von rund 20 Prozent. Bisher war der Trend rückläufig: Die Zahl der Anzeigen wegen sexueller Belästigung in Vorarlberg sank seit 2013 von 74 auf 61 im Vorjahr.

Kinderpornografie: Anklagen verdoppelt

Drastischer Ausreißer in Vorarlberg ist laut Siegele die Kinderpornografie: Hier hätten sich die Anklagen seit 2013 von 33 auf 86 im Vorjahr mehr als verdoppelt.