Verwirrung um Schlachthof: Stadt weiß nichts

Die Weiterführung des Schlachthofes Dornbirn ist so gut wie gesichert, bestätigt Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger einen Bericht der „VN“. Bei der Stadt weiß man allerdings nichts davon. Und: Das Land hat bereits Geld zugesichert.

Mit ihr habe niemand gesprochen, wundert sich Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP). Sie wisse zwar von Verhandlungen mit einem privaten Interessenten, die Gespräche hätten bisher aber nur auf Kammer- und Verwaltungsebene stattgefunden.

Sie selbst habe den Übernahmewerber für den Schlachthof noch nie getroffen und wisse nichts über seine Pläne. Daher würden wohl nicht so schnell Beschlüsse gefasst. Fix sei nur, dass die Stadt den Betrieb mit Ende des Jahres einstelle und keinerlei weiteren Zahlungen mehr leiste.

Land sagt Geld für Sanierung zu

Diese Zahlungen wird aber das Land leisten. Laut Agrarlandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) sei dem möglichen Pächter Anton Fetz bereits zugesagt worden, dass er mehrere zehntausend Euro für die Sanierung des Schlachthofes erhalte. Bedingung sei, dass er diesen nicht nur für private, sondern auch für regionale, öffentliche Zwecke wie bisher weiterführe.

Einen Grundsatzbeschluss zum Schlachthof erwartet Moosbrugger übrigens noch im Juli, im Oktober soll die Stadtvertretung die Übernahme absegnen.

Schlachthof arbeitete defizitär

Die Stadt Dornbirn hat im Vorjahr beschlossen, den Schlachthof aus wirtschaftlichen Gründen Ende 2016 zu schließen. Das Defizit des Schlachthofes lag zuletzt bei mehr als 200.000 Euro pro Jahr. Seitens der Politik gab es ein klares Bekenntnis zum Erhalt des einzigen Schlachthofes in Vorarlberg, ein neuer Betreiber wurde gesucht - mehr dazu in Schlachthof: Verhandlungen mit Privaten.