Herzklappe: „Sprengung“ neue Behandlung

Eine verkalkte Herzklappe stellt eine lebensbedrohliche Situation dar. An der Kardiologie des LKH Feldkirch wird seit kurzem dieser Notfall mit einer „Sprengung“ der Aortenklappenverengung mittels eines Ballons behandelt.

Der häufigste Herzklappenfehler ist eine Engstelle der Aortenklappe infolge einer Verkalkung. Diese Engstelle kann zu einer Schocksituation für die Betroffenen führen. Diese lebensbedrohliche Behandlung muss rasch behandelt werden. Dieser Notfall wird am LKH Feldkirch sei kurzem mit einer sogenannten „Sprengung“ der Aortenklappenverengung mittels eines Ballons als erste lebensrettende Maßnahme behandelt.

Neue Methode in Vorarlberg

Die Aortenklappe liegt zwischen der linken Herzkammer und der Hauptschlagader, sie reguliert den Blutfluss. Diese Klappe kann verkalken, eine Verengung kann entstehen. Die Ursachen dafür sind nicht genau geklärt, allerdings „spielt das Alter hier eine große Rolle“, so Primar Matthias Frick, Leiter der Kardiologie am LKH Feldkirch.

Im Zuge der Verengung kann es passieren, dass der Betroffene in einen Schockzustand gerät. Der Kreislauf versagt, der Blutdruck sinkt rapide ab und das Blut kann nicht mehr durch die enge Klappe rausgepumpt werden. In so einem Notfall wird die „Sprengung“ durchgeführt. Die Methode ist bekannt, in Vorarlberg ist dieses Angebot allerdings neu.

So funktioniert die „Sprengung“

„Über die Leiste führen wir einen Draht bis zum Herzen ein, über den Draht wird ein Ballon bis zur Aortenklappe vorgebracht. Mittels radiologischer Bildgebung platzieren wir nun diesen Ballon genau an der Aortenklappenverengung und ‚blasen‘ den Ballon mit einem Gemisch von Wasser und Kontrastmittel auf – vergleichbar mit einer Sprengung, sodass sich die Verengung kurzfristig erweitert und der Blutfluss wieder funktioniert. Damit wird der enorme Druck, der durch den Rückstau entsteht, raschest reguliert“, erklärt Primar Frick.

Herzklappe Ballon

KHBG

So sieht der aufgeblasene Ballon der der Herzklappe aus

Diese Behandlung sei aufgrund des minimalinvasiven Eingriffs äußerst schonend für den Patienten, so Frick. Diese Maßnahme sei allerdings nur eine Überbrückung, um den Schock zu bekämpfen. Innerhalb von drei Monaten verschließe sich die Klappe wieder. Nötig sei danach eine Herzoperation.

Untersuchung ab dem Risikoalter von 65 Jahren

Primar Frick rät, sich ab dem Risikoalter von 65 Jahren beim niedergelassenen Internisten untersuchen zu lassen. Die Verengung ist mittels Ultraschall einfach feststellbar. Ist das Risiko bekannt, sind regelmäßige Kontrollen notwendig.

Link: