Immer mehr Menschen sind spielsüchtig

Geschätzte 3.000 Personen in Vorarlberg sind spielsüchtig. Die Zahl würde immer mehr ansteigen, so Suchtexpertin Christine Köhlmeier. Illegale Wett- und Glücksspiellokale würden derzeit boomen und dort beginne oft die Spielsucht.

Von ihren Klienten höre sie immer wieder, dass sie vor allem in den illegalen Wett- und Glücksspiellokalen spielen würden, so Köhlmeier, Leiterin der Beratungsstelle „Clean“ in Feldkirch. Das Spielen in diesen Lokalen sei leicht planbar, etwa auf dem Weg zur Arbeit.

Derzeit werden in der Beratungsstelle rund 50 Spielsüchtige betreut. Nach der Fußball-Europameisterschaft rechnet Köhlmeier mit einer deutlichen Steigerung an Klienten. Derartige Großereignisse seien für Spielsüchtige höchst dramatisch. Überall und jederzeit könne gewettet werden, die Betroffenen seien durchgehend mit dem Glücksspiel konfrontiert.

Änderung des Wettengesetzes gefordert

Köhlmeier kritisiert, dass Wetten nicht im Glücksspielgesetz verankert sind. Das würde Spielsüchtigen das Wetten und Spielen in Spiellokalen erleichtern. Im Wettengesetz stehe, dass der Wettbetreiber auffällige Menschen melden muss. Bisher sei jedoch noch nie jemand gemeldet worden.

Die Situation wäre besser zu kontrollieren, wenn Wetten auch im Glücksspielgesetz enthalten seien, so Köhlmeier. International sei das so üblich. Sperren von Spielsüchtigen in Casinos würde gut funktionieren, in anderen Lokalen sei das jedoch nahezu unmöglich.

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