Wirte ziehen zu EM-Ende durchwachsene Bilanz

Die Fußballeuropameisterschaft geht ins Finale. Durch „Public Viewing“ auf Plätzen, in Lokalen und Gastgärten erhofften sich die Veranstalter und Wirte steigende Umsätze, doch vielerorts fällt die EM-Bilanz nach gut einem Monat enttäuschend aus.

Der Vorarlberger Wirtesprecher Michael Salzgeber schimpft förmlich: Das sei jetzt seine vierte Fußball-EM als Wirt gewesen, und immer sei es „hundsmiserabel“ gelaufen. In seinem jetzigen Gasthaus, dem „Kornmesser“ in Bregenz, habe man in der EM-Zeit um 20 bis 25 Prozent weniger Umsatz gemacht. Obwohl man auch einen Bildschirm aufgestellt habe, sei der Gastgarten halb leer gewesen. Die Erfahrung zeige - sagt Salzgeber - dass der Bierumsatz zwar im Handel steige, nicht aber in der Gastronomie.

Ähnlich schwierig war die EM für Ulli Juen, Geschäftführerin des Lokals „Klappe“ am Dornbirner Marktplatz. Wetterbedingt, sagt sie, habe man vom Public Viewing am Marktplatz kaum etwas gemerkt, der Gästezustrom sei nicht größer gewesen. Am Donnerstag beim zweiten Halbfinale sei zum ersten Mal etwas los gewesen, sonst seien mehr Gäste gekommen, wenn kein Fußballspiel gewesen sei. Juen hofft nun auf schönes Wetter beim Finale.

Positive Bilanz in Rankweil und Feldkirch

Wetterunanbhängig war Markus Nagele, der Geschäftsführer des Rössleparks in Feldkirch. Er hat im Lokal den Fernseher aufgestellt - und davon nach eigenen Angaben sehr profitiert. Das Lokal sei immer gut gefüllt gewesen. 150 bis 200 Gäste pro Spiel seien es gewesen - besonders viele bei den Österreich-Matches. Nagele spricht vorsichtig von einem Umsatzplus von ungefähr zehn Prozent.

Von einer besonders guten Stimmung schwärmt auch Armin Wille vom Alten Kino Rankweil, dem Veranstler des Public Viewing in Rankweil. Am Donnerstag etwa seien 2.000 Leute gekommen - der Umsatz habe gestimmt. Nicht nur Bier, auch alkoholfreie Getränke hätten sich gut verkauft. Willes Wunsch wäre daher, in zwei Jahren wieder öffentlich zum Fußballschauen einzuladen.