Olympia-Start: Brändle will Klarheit

Radprofi Matthias Brändle wird ungeduldig: Erst am 11. Juli gibt der Österreichische Radsport-Verband die Nominierungen für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro bekannt. Für Brändle zu spät, um sich optimal vorbereiten zu können.

Die olympischen Spiele in Brasilien sind nicht mehr weit weg - wer von Österreichs Radprofis aber ins Rennen um die begehrten Medaillen geht, ist noch immer nicht klar. Erst am 11. Juli will der Österreichische Radsport-Verband die Nominierungen bekanntgeben - knapp drei Wochen vor dem Beginn der Spiele.

Brändle will nicht Ersatzfahrer sein

Das ist dem Hohenemser Radprofi Matthias Brändle deutlich zu spät. Wenn er im August für Österreich am Start stehen soll, muss er sein Training entsprechend anpassen. Vor Olympia bestreitet der 26-jährige Zeitfahr-Profi nämlich kein Rennen mehr. Im Unterschied zu seinen Konkurrenten, die noch die Tour de France und die Polen-Rundfahrt zur Vorbereitung nutzen können.

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Olympia: Brändle will Klarheit

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Für ihn ist klar: Als Ersatzfahrer wird er nicht zur Verfügung stehen. „Sollte ich als Ersatzfahrer nominiert werden, dann werde ich nicht zum Spaß einfach vier Wochen lang Intervalle fahren, um dann vielleicht dabei zu sein oder vielleicht auch nicht“, so Brändle. Stattdessen würde er sich auf die Europameisterschaft Mitte September in Nizza und die Weltmeisterschaft im Oktober in Katar konzentrieren.

Hohenemser mit guten Argumenten

Die besten Chancen im österreichischen Lager werden Georg Preidler eingeräumt. Für den zweiten Startplatz kommen neben Brändle aber auch der 24-jährige Patrick Konrad und 29-jährige Stefan Denifl in Frage. Vor allem Konrad konnte heuer mit einem fünfte Platz beim Giro del Trentino und einem 15. Platz beim Radklassiker Lüttich–Bastogne–Lüttich aufzeigen.

Auch für den Vorarlberger gibt es gute Argumente: Bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften holte er sich heuer den Titel im Zeitfahren und im Straßenrennen. Und beim Giro d’Italia-Zeitfahren verpasste er den ersten Etappensieg eines Österreichers um lediglich zehn Sekunden. Das Streckenprofil beim Giro d’Italia-Zeitfahren ähnelt übrigens der Olympia-Strecke.

Brändle Olympia 2016

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Brändle will eine Entscheidung

„Müssen auf mich setzen“

Nationaltrainer Franz Hartl begründet die späte Bekanntgabe der Nominierungen damit, dass es sich heuer um eine besonders schwere Entscheidung handle. Alle infrage kommenden Athleten hätten beachtliche Leistungen erbracht. Deswegen wolle man noch die erste Woche der diesjährigen Tour de France abwarten und sich dann entscheiden. Mit Preidler und Konrad sind gleich zwei von Brändles Konkurrenten bei der Tour am Start.

Der Hohenemser zeigt sich dennoch selbstbewusst. Beim olympischen Zeitfahren rechnet er sich gute Chancen aus: „Wenn man ein gutes Resultat will, dann müssen sie auf mich setzen.“ Am 11. Juli wird man sehen, ob das auch die Verantwortlichen so sehen.