Land plant Vermietungsservice für Flüchtlinge

Anlässlich des bevorstehenden Welt-Flüchtlingstages am Montag haben die Hilfseinrichtungen Bilanz gezogen. Aktuell werden 3.899 Asylwerber in Vorarlberg betreut. Ein Vermietungsservice soll nun die Wohnungssuche vereinfachen.

Am Montag ist Weltflüchtlingstag. Die Vereinten Nationen haben ihn ausgerufen, um an das Schicksal der Millionen Flüchtlinge weltweit zu erinnern. Am Freitag war das Anlass für die betreffenden Organisationen im Land, auf ein Jahr Integrationsarbeit mit Flüchtlingen zurück zu blicken.

Von den 3.899 Asylwerbern im Land werden über 2.700 von der Caritas betreut. 2.200 anerkannte Flüchtlinge bekommen Mindestsicherung. Hauptherkunftsländer sind Afghanistan, von dort kommen 35 Prozent der Asylwerber in Vorarlberg, sowie Syrien mit knapp 20 und der Irak mit 17 Prozent.

Schmolly: Ängste durch Begegnungen abbauen

Immer noch gebe es bei der einheimischen Bevölkerung teils große Ängste in Bezug auf Flüchtlinge. Diese Ängste könnten am besten durch direkte Begegnungen mit Flüchtlingen abgebaut werden, erklärt Caritas-Direktor Walter Schmolly. Entscheidend sei, Integration als gemeinsame Aufgabe aller, auch der Geflüchteten selbst, zu sehen, nur dann könne sie auch gelingen, so Schmolly. Wohnen, Spracherwerb, Arbeit und gesellschaftlichen Anschluss finden, das sei für alle Beteiligten eine große Herausforderung.

Arbeitsplätze entscheiden über Integration

In der Integrationsarbeit wolle sich die Landesregierung künftig auf diejenigen konzentrieren, die im Land bleiben werden, sagt Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler. Entscheidend seien dafür ausreichend Arbeitsplätze, und die Landesregierung habe dem auch Rechnung getragen. So wurde ein Koordinator bestellt, der Unternehmen beim Einstellen von Flüchtlingen helfen soll. Der dafür vorgesehene Koordinator ist Erwin Bahl, erzählt Schwärzler. Bahl arbeite künftig auch eng mit Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer und Arbeitsmarktservice zusammen. In weiterer Folge sollen die Flüchtlinge auch entsprechend auf die Arbeitsstelle anhand ihrer Fähigkeiten vorbereitet werden.

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Am kommenden Montag ist Weltflüchtlingstag. Die Vereinten Nationen haben ihn ausgerufen, um an das Schicksal der Millionen Flüchtlinge weltweit zu erinnern.

Vermietungsservice soll Wohnungssuche erleichtern

Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler betont, dass keine Gemeinde im Land bisher Flüchtlinge abgelehnt habe. Um mehr Wohnungen für Flüchtlinge zu finden überlege die Landesregierung nun aber über den Leiter des Landeshochbauamtes Karl Fenkart ein Wohnungsmanagement auf die Beine zu stellen, so Schwärzler. Dabei soll nicht der Flüchtling selbst Pächter sein, sondern es soll dabei in enger Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen gearbeitet werden.

Dadurch verspricht Schwärzler dem Wohnungsvermieter ein „Sorglospaket“ bei der Wohnungsvergabe. Sobald der Vermieter die Wohnung wieder benötige, würde diese dann auch frei werden. Auf Landesebene werde nun ein entsprechendes Konzept erarbeitet, so Schwärzler, das bis Ende des Jahres fertig sein soll.

Einstellung gegenüber Flüchtlingen positiver

Der österreichische Gemeindebund und der Flüchtlingskoordinator Christian Konrad haben zudem am Freitag die bisher größte Studie zum Thema „Asylbetreuung in Gemeinden“ präsentiert. Darin zeigt sich, dass sich vor allem in den Vorarlberger Gemeinden die Flüchtlinge aufgenommen fühlen und sich die Einstellung zu den Asylwerbern deutlich ins Positive gekehrt hat. 43 Prozent der Vorarlberger gaben in der Studie an, dass sie die Aufnahme der Flüchtlinge inzwischen positiv bewerten und sogar Vorteile darin sehen.