Weitere Diskussion über Spitalsreform

Konkrete Vorschläge zur Umsetzung der Vorarlberger Spitalsreform liegen frühestens im Herbst vor. Anpassungen an neue medizinische Verordnungen und Arbeitszeiten verzögerten die Planung, erklärte am Dienstag Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP).

Die Vorarlberger Spitalsreform ist ins Stocken geraten. Welche Abteilungen an den Landeskrankenhäusern umstrukturiert, zusammengelegt oder aufgelassen werden sollen, ist noch immer nicht bekannt. Dabei drängt die Zeit: Denn mit der Strukturreform sollen auch die Kosten reduziert werden. Die Gesundheitsausgaben sollen nur noch um 3,6 Prozent pro Jahr steigen. Das könnte Einsparungen in Millionenhöhe nötig machen.

Medizinische Qualität lebt auch von der ärztlichen Erfahrung: Nach internationalen Standards muss jede Spitalsabteilung jährlich eine Mindestanzahl an Behandlungen durchführen. Dies soll mit der Vorarlberger Spitalsreform erreicht werden. In den Landeskrankenhäusern sollen Abteilungen umstrukturiert, zusammengelegt, oder - wo das nicht möglich ist - vielleicht geschlossen werden.

Zusammenlegung betrifft Ausbildung

Wie berichtet, beginnt das LKH Feldkirch mit der Zusammenlegung der Unfallchirurgie und Orthopädie zu einem gemeinsamen Zentrum für Orthopädie und Traumatologie. Dies aber aufgrund der neuen Ärzteausbildungsverordnung, die ganz Österreich betrifft. Die speziell für Vorarlberg nötigen Maßnahmen hingegen seien noch immer nicht bekannt, erklärt Gesundheitslandesrat Christian Bernhard.

Als Ursachen für die Verzögerung nennt Bernhard Anpassungen an Ausbildungsordnung und Arbeitszeiten. Konkrete Vorschläge sollen frühestens im Herbst vorliegen. Ein weiteres Problem seien die Sparvorgaben, die mit dem Bund vereinbart sind. Für heuer rechnet Bernhard mit Gesundheitsausgaben von 489 Millionen Euro. Diese sollen laut Zielvorgabe nur noch um 3,6 Prozent pro Jahr steigen. Gemessen an bisherigen Steigerungsraten wären Einsparungen in Millionenhöhe notwendig. Bei allen Reformschritten steht laut Bernhard die Verbesserung der Patientenversorgung im Mittelpunkt.