Arbeitslosigkeit: Ältere weiter stark betroffen

Ende Mai waren in Vorarlberg 12.611 Menschen auf Arbeitssuche - um 0,9 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres. Problematisch ist die Lage weiterhin für Junge und Ältere. In der Gruppe der 55- bis 60-Jährigen stieg die Arbeitslosigkeit um über 14 Prozent.

Wie das Vorarlberger Arbeitsmarktservice (AMS) am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte, waren Ende bei 9.900 Personen arbeitslos vorgemerkt - weitere 2.621 nahmen an diversen Schulungsprogrammen teil. Somit hat die Zahl der arbeitslos Vorgemerkten um 0,3 Prozent ab- und die Zahl der Schulungsteilnehmer um 5,6 Prozent zugenommen.

Insgesamt gab es Ende Mai in Vorarlberg 12.611 Arbeitslose - ein Plus von rund einem Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. 1.750 haben aber bereits eine fixe Einstellzusage. Die Arbeitslosigkeit bei Männern hat laut AMS leicht abgenommen, bei Frauen ist sie deutlich gestiegen.

Bundesweiter Anstieg um 2,5 Prozent

Bundesweit hat die Zahl der Jobsuchenden um 9.952 (+2,5 Prozent) auf 405.470 zugenommen - mehr dazu in Arbeitslosigkeit steigt: 405.470 ohne Job. Die Arbeitslosenquote (Schulungsteilnehmer sind dabei nicht berücksichtigt) liegt bundesweit aktuell bei 8,6 Prozent, für Vorarlberg bei 6,0 Prozent.

55- bis 60-Jährige: 14,2 Prozent mehr Arbeitslose

Wie schon in den letzten Monaten sind es besonders Jugendliche und Personen über 55, die sich schwer tun, adäquate Jobs zu finden. Bei den unter 20-Jährigen sind aktuell 81 Jugendliche mehr auf Jobsuche als im Vorjahr, bei den 20- bis 25-Jährigen sind es um 25 mehr und auch bei den über 55-Jährigen sind derzeit 242 Menschen mehr auf Jobsuche als im Vorjahr. Die Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe der 55-60-Jährigen hat um 14,2 Prozent zugenommen, in der Altersgruppe der über 60-Jährigen sogar um 21,9 Prozent.

Das AMS strenge sich anhand dieser Faktenlage besonders in punkto Qualifikationsförderung bei den Jungen sowie bei der der Erleichterung der Einstellung älterer Arbeitsloser und von Jobsuchenden mit gesundheitlichen Einschränkungen an. Aktuell würden 2.966 der 12.611 Arbeitsuchenden in Vorarlberg mit solch gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen kämpfen, heißt es in der AMS-Aussendung.

25-45-Jährige: 6,9 Prozent weniger Arbeitslose

In allen anderen Altersgruppen ist die Arbeitslosigkeit rückläufig, ab stärksten bei den 25-45-Jährigen mit einem Minus von 6,9 Prozent. Mit 2.561 Neuzugängen in die Arbeitslosigkeit im Mai 2016 war der Zustrom in die Arbeitslosigkeit wieder stärker (+2,4 Prozent) als im Mai des Vorjahres. Mit 3.867 Abgängen aus der Arbeitslosigkeit im Mai 2016 sind aber auch diese um 2,3 Prozent stärker als im Vorjahresmonat.

Mehr Friseure arbeitslos

Die durchschnittliche Vormerkdauer ist mit 135 Kalendertagen um zwölf Tage länger als im Vorjahr. In den Hilfsberufen sind 100 (+4,7 Prozent) mehr Menschen arbeitslos vorgemerkt als im Vorjahr. Mehr Arbeitslose meldet das AMS auch in den Tourismusberufen (+3,6 Prozent), in den Reinigungsberufen (+6,4 Prozent) oder bei den Friseuren (+24,4 Prozent). Deutlich weniger arbeitslos Vorgemerkte als im Vorjahr finden sich in den Büroberufen (-7,0 Prozent), in den Bauberufen ( -16,3 Prozent), in den Handelsberufen (-4,6 Prozent) und in den Metall- und Elektroberufen (-3,6 Prozent).

Das Service für Unternehmen im AMS Vorarlberg konnte im Mai 2016 insgesamt 1.858 neue Stellenangebote akquirieren und 1.865 Vermittlungsaufträge abschließen. Ende Mai standen mit exakt 2.000 sofort verfügbaren Stellenangeboten um 2,0 Prozent mehr Jobangebote zur Verfügung als im Vorjahr. Dieses Plus ergab sich im Wesentlichen in den Verkehrsberufen ( +81,2 Prozent), in den Gesundheitsberufen ( +63,0 Prozent) und in den Holzberufen ( +38,2 Prozent). Vor allem in den Technikerberufen hat das Jobangebot gegenüber dem Vorjahr deutlich abgenommen (-17,8 Prozent), aber auch in den Bauberufen (-14,7 Prozent), in den Büro- (-12,2Prozent) und in den Tourismusberufen ( -4,2 Prozent).

Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist mit 232 um -2,5 Prozent geringer als im Mai des Vorjahres. Eine Lehrausbildung ist auch für ältere Jugendliche durchaus attraktiv. Knapp mehr als die Hälfte der vorgemerkten Lehrstellensuchenden sind bereits über 18 Jahre alt. Für die 232 Lehrstellensuchenden stehen aktuell 110 sofort verfügbare Ausbildungsplätze zur Verfügung, um 19,1 Prozent weniger als im Vorjahr.

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