Konzertbesucher versuchten, Täter umzustimmen

Mehreren Medienberichten zufolge haben beim Amoklauf von Nenzing Konzertbesucher versucht, den Täter aufzuhalten. Das Landeskriminalamt bestätigt diese Berichte nicht in allen Details, einen wahren Kern enthielten die Darstellungen aber.

In mehreren Medien heißt es, vier Biker hätten den 27-jährigen Todesschützen umzingelt und ihn so daran gehindert, das Blutbad fortzusetzen. Norbert Schwendinger vom Landeskriminalamt bestätigt: Ein Kontakt zwischen Konzertbesuchern und dem Täter habe stattgefunden. Sie hätten versucht, den Täter zur Aufgabe zu überreden, hätten ihn wohl auch angeschrien, so Schwendinger. Medienberichte, denen zufolge der Täter sich daraufhin vor den Augen dieser vier Biker selbst erschossen habe, wollte Schwendinger nicht bestätigen.

Opfer weiter in kritischem Zustand

Der 27-jährige Amokschütze hatte am Sonntag beim Fest des heimischen Motorradclubs „Lords“ zwei Menschen erschossen - zwei Vorarlberger Männer im Alter von 33 und 48 Jahren. Zwölf weitere Opfer wurden verletzt, einige davon schwer. Zwei Personen konnten das Krankenhaus noch am Sonntag wieder verlassen, ein Mann nahm keine ärztliche Behandlung in Anspruch.

Keine Entwarnung gab es am Mittwoch laut Polizei hinsichtlich der Situation jenes 1962 geborenen Mannes, der beim Amoklauf angeschossen und sehr schwer verletzt worden war. Er befand sich weiter in kritischem Zustand.

Schütze war achtmal vorbestraft

Das traditionsreiche Fest in Nenzing, das von den Bewohnern des Orts und der Region sehr geschätzt und rege besucht wird, wird seit jeher von den „Lords“ organisiert. Der achtmal vorbestrafte 27-Jährige aus dem Raum Bludenz, der der rechtsextremen Szene zuzuordnen ist, hatte am Sonntag gegen 3.00 Uhr nach einem Beziehungsstreit mit einem Kalaschnikow-Nachbau das Feuer auf die Festgäste eröffnet.

Nachdem er das Magazin seines vollautomatischen Sturmgewehrs - rund 30 Patronen - leer geschossen hatte, legte er ein weiteres Magazin ein und tötete sich selbst durch einen Schuss in den Mund.

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