Vorarlberger Wünsche an den Bundespräsidenten

Der neue Bundespräsident heißt Alexander Van der Bellen. Die Vorarlberger Parteien wünschen sich vom neuen Bundespräsidenten, dass er nach dem polarisierenden Lagerwahlkampf das Land wieder zusammenführt.

„Der neue Bundespräsident muss Brücken bauen und den Zusammenhalt der Gesellschaft unterstützen“, sagte ÖVP-Chef Landeshauptmann Markus Wallner. Das sahen auch die FPÖ und die Grünen so.

Reine Parteipolitik müsse in den Hintergrund treten, verlangte Vorarlbergs Regierungschef, die Wahlbewegung habe teils tiefe Risse in der Gesellschaft erzeugt. International gehe es auch um die Reputation Österreichs.

Rauch: Große Herausforderungen stehen an

Als große Herausforderung bezeichnete Grünen-Chef Johannes Rauch die nunmehrige Aufgabe des Bundespräsidenten, jene Bürger mitzunehmen, die in der Wahl für den freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer gestimmt haben. „Eine gewisse Polarisierung ist da“, sagte Rauch, weigerte sich aber von einer Spaltung der Gesellschaft zu sprechen. Rund die Hälfte der Österreicher fühle sich „abgehängt“ und sei mit der derzeitigen politischen Situation „nicht zufrieden“. Diese ins Boot zu holen, werde aber nicht der Bundespräsident alleine schaffen. Gefordert sei die Bundesregierung mit ihrem neuen Kanzler und auch die EU.

Egger: Wunsch nach Brückenbauer

FPÖ-Parteiobmann Dieter Egger richtete den Wunsch an den neuen Bundespräsidenten, „dass er versucht Brücken zu schlagen und die 50 Prozent, die sich anders entschieden haben, nicht ausschließt“. Er gratulierte Van der Bellen und zollte aber auch Norbert Hofer größten Respekt. „Was er und wir erreicht haben, ist nicht rückgängig zu machen“, zeigte er sich überzeugt. Dass Hofer nach Wien ausgerechnet in Vorarlberg sein schlechtestes Ergebnis (41,4 Prozent) erzielte, sah Egger in einer „Angstmache“ in Sachen „Abgrenzung von Europa“ begründet. Diese Angstmache habe jeder Grundlage entbehrt.

Ritsch: Sieg der Vernunft

Vorarlbergs SPÖ-Landesparteivorsitzender Michael Ritsch sprach von einem Sieg der Vernunft. Van der Bellen sei die bessere Wahl als ein Hofer, „mit dem Österreich isoliert da gestanden wäre“. Er sei stolz auf die Vorarlberger Wähler, und das Wahlergebnis zeige auch, dass ein kleines Bundesland wie Vorarlberg entscheidend mitwirken könne. Im westlichsten österreichischen Bundesland machte der Vorsprung von Van der Bellen auf Hofer nämlich 29.560 Stimmen aus - fast exakt so viele wie im Bundesergebnis (31.026). SPÖ-Chef Christian Kern als Kanzler und Alexander Van der Bellen als Bundespräsident „könnten für eine gute Zukunft stehen“, so Ritsch.

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